Schweine in Auslaufhaltung stehen unter freiem Himmel (Symbolbild)

Wildschwein war infiziert

Schweinpest: Sperrzone jetzt auch in Teilen Baden-Württembergs

Stand

Die Afrikanische Schweinepest kommt der baden-württembergischen Landesgrenze immer näher. Erstmals ist im Süden von Hessen auch im Kreis Bergstraße ein Fall bestätigt worden.

Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Schweinepest Mitte Juni gibt es nun auch in Baden-Württemberg Einschränkungen. Wie das Landwirtschaftsministerium in Wiesbaden am Samstagabend mitteilte, wurde ein totes Wildschwein positiv auf die Tierseuche getestet. Ein Landwirt hatte es westlich der südhessischen Gemeinde Einhausen gefunden. Landwirte müssen derzeit wegen des Ausbruchs der Schweinepest sicherstellen, dass ihre Flächen frei von Schwarzwild sind, ehe sie mit ihren Maschinen auf die Felder dürfen. Im Juni war schon einmal ein Schweinepest-Fall in Hessen bekannt geworden.

Fall in Südhessen führt zu erweiterten Sperrzonen

Teile der Stadt Mannheim und des Rhein-Neckar-Kreises liegen laut Ministerium künftig innerhalb der Sperrzonen I und II. Um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu unterbinden, wird inzwischen an der südlichen Grenze des Landkreises Bergstraße die Region entlang beider Seiten der Landesgrenze nach toten Tieren abgesucht. Dabei sollen Drohnen und Hundeteams zum Einsatz kommen. Außerdem wird die Aufstellung von Elektrozäunen angepasst, um vor allem eine Ausbreitung des Virus in Richtung Süden zu vermeiden. Die Zäune verhindern, dass infizierte Tiere die Region verlassen. 

Innerhalb der Sperrzone II gilt laut Ministerium eine strikte Leinenpflicht für Hunde, überdies dürfen die Wege nicht verlassen werden. Es darf auch nicht gejagt werden, Arbeiten mit Maschinen auf landwirtschaftlichen Flächen müssen von den örtlichen Veterinärbehörden genehmigt werden. Schweinehalter in der betroffenen Region sollen ihre Bestände täglich auf Krankheiten untersuchen und diese dem Veterinäramt des Kreises melden.

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Krankheit stellt großes Risiko für Schweine-Höfe dar

Es gibt keine Möglichkeit, Schweine durch eine Impfung gegen die Viruserkrankung zu schützen. Sie kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter übertragen werden. Denkbar ist auch, dass die Seuche durch unachtsam weggeworfene Speisereste eingeschleppt wird.

Für schweinehaltende Betriebe gilt ein Ausbruch der Krankheit als existenzbedrohendes Risiko. Neben der Tötung des Tierbestandes droht auch ein Verlust der Genetik und eine Bestandssperre mit daraus folgenden Platz- und Tierschutzproblemen. 

Auch in BW proben Behörden den Ernstfall

Um verendete Wildschweine aufzuspüren, können in Baden-Württemberg nach einem Nachweis unter anderem Kadaver-Suchhunde, Drohnen und Desinfektionsschleusen eingesetzt werden. Die Behörden im Land absolvieren zudem regelmäßig Tierseuchenübungen, auch zur Geflügelpest.

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Der erste Fall in Deutschland wurde am 10. September 2020 bei einem Wildschwein in Brandenburg nachgewiesen. Der erste und zuvor auch letzte Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Baden-Württemberg geschah Ende Mai 2022 in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Forchheim (Landkreis Emmendingen): Nach Auskunft des Agrarministeriums hatten Schweine wahrscheinlich Zugang virushaltigen Speiseabfällen, die nicht angemessen entsorgt worden waren.

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SWR

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