Um die nachhaltige Energieversorgung zu stärken, entsteht in Seckach der Solarpark "Winterberg" auf einer Gesamtfläche von rund 12 Hektar. Künftig soll hier Solarstrom produziert und gespeichert werden. In Baden-Württemberg gibt es das in dieser Form noch nicht.
Bis 2030 soll in Deutschland 80 Prozent des Stroms aus Sonne und Wind erzeugt werden, aus Quellen also, die nicht immer und vor allem nicht immer gleichmäßig vorhanden sind. Umso wichtiger wird es, den erzeugten Strom auch speichern zu können, sagt Georg Müller, MVV-Vorstandsvorsitzender.
MVV will neue Erkenntnisse zur Solarstrom-Speicherung gewinnen
Der Park wird von einer Tochtergesellschaft der Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (MVV) betrieben. Das Projekt ist eine der größten Anlagen in Deutschland. Bislang gibt es noch sehr wenige solcher Kombilösungen, die sowohl Strom produzieren als auch vor Ort speichern können. Die MVV will mit dieser Anlage vor allem neue Erkenntnisse gewinnen: Wie funktioniert die Speicherung? Wie flexibel kann man auf Nachfragen reagieren?
Durch das Speichern sollen unter anderem Schwankungen bei der Solarstromerzeugung ausgeglichen werden können. Die MVV kann so künftig Strom speichern, wenn viel Solar- und Windstrom auf dem Markt ist. Strom kann beispielsweise dann eingespeist werden, wenn sich das Wetter verschlechtert.
Projekt als Motor für den ländlichen Raum?
Der ländliche Raum, so der Neckar-Odenwälder Landrat Achim Brötel (CDU), stelle für solche Projekte viele Flächen zur Verfügung. Das müsse aber gleichzeitig auch finanziell ausgeglichen werden, wenn es ein gesamtgesellschaftliches Thema sei, so Brötel gegenüber dem SWR. An dieser Stelle sei die Politik gefragt, der ländliche Raum müsse dafür einen Ausgleich erhalten, denn die Landschaft werde sich deutlich verändern, so Brötel weiter.
Kurze Bauzeit geplant
Experten halten solche Solarstrom-Kombiprojekte für extrem wichtig, da in den vergangenen Jahren stark auf die Produktion von regenerativem Strom gesetzt wurde. Doch die Speichermöglichkeiten hinken hinterher. Hier wird nun Solarstrom produziert - ab September soll er dann auch gespeichert werden können.