Die Fläche am "Stockbronner Hof" bei Neckarzimmern (Neckar-Odenwald-Kreis) ist rund 80 Hektar oder 100 Fußballfelder groß. Sie war bisher als Landwirtschaftsfläche klassifiziert und durfte dementsprechend nur für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden. Dass hier Solarmodule aufgebaut werden dürfen, dafür hat das Regierungspräsidium Karlsruhe nach einem Anhörungsverfahren die rechtlichen Weichen gestellt.
Die Entscheidung wurde auf 30 Jahre befristet. Danach könnte das Gelände wieder landwirtschaftlich genutzt werden. Die Gemeinde Neckarzimmern könne jetzt die noch nötigen Bau- und Genehmigungsverfahren einleiten, heißt es beim Regierungspräsidium.
Die kleine Gemeinde Neckarzimmern war dem Vorhaben gegenüber von Anfang an positiv eingestellt, sagt Bürgermeister Christian Stuber (parteilos).
Außerdem bekommen Standortgemeinden eine Umlage aus den Erträgen von Solarparks. Das Gelände liegt weit ab von der Bebauung in Neckarzimmern, lediglich die Bewohner des Stockbronner Hofes selbst seien betroffen. "Hier achten die Projektbetreiber auf die entsprechenden Abstände zur Bebauung", so Stuber.
Schon im Vorfeld seien Naturschutzverbände, Umweltschutzverbände und die Jägerschaft in die Planungen einbezogen worden. Ihre Hinweise oder Einwände seien detailliert in die Pläne eingeflossen. Das Gelände am "Stockbronner Hof" biete sich nicht zuletzt an, weil eine Stromtrasse darüber führe - die Leitungsinfrastruktur also schon vorhanden sei.
Stromerzeugung ab 2026
Hinter dem Projekt am "Stockbronner Hof" stehen die Grundstückseigentümer, ein landwirtschaftlicher Betrieb, die Gemeinde sowie das Münchner Unternehmen Baywa. Geplant ist die mit 80 Hektar größte Freiflächen-Photovoltaikanlage in Baden-Württemberg. Nach aktuellem Zeitplan sollen 160.000 Module ab 2026 jährlich bis zu 80 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Laut Regierungspräsidium entspricht das dem Stromverbrauch von rund 22.000 Haushalten.
Zum Vergleich: Derzeit gilt ein Solarpark im Landkreis Tuttlingen als der größte in Baden-Württemberg. Auf einer Fläche von 15 Hektar soll hier Strom für rund 5.800 Haushalte erzeugt werden.