Anfang Juli hat die Politikerin Melis Sekmen für viel Wirbel gesorgt: Sie verließ die Grünen, für die sie in Mannheim in den Bundestag gewählt war, und schloss sich der CDU an. Als Gründe gab sie verschiedene Vorstellungen bei der Wirtschaftspolitik, aber auch in Sachen Migrationspolitik an.
Im SWR sprach Sekmen jetzt erneut über ihre Entscheidung die Grünen nach 13 Jahren Parteizugehörigkeit zu verlassen. Sie sagte, dass man als Abgeordnete auch Meinungen vertreten können sollte, die nicht der Parteilinie entsprechen. Bei den Grünen habe sie zunehmend befürchtet, dass ihr Gestaltungsspielraum genommen wird. Bei der CDU würde sie mehr als Mensch gesehen, der bestimmte Fähigkeiten mitbringe.
Hier sehen Sie das gesamte Interview mit Melis Sekmen bei SWR1 Leute:
Parteiwechsel für Sekmen Teil der Demokratie
Die Partei zu wechseln, gehört nach Ansicht von Sekmen zur Demokratie und sollte "nicht geächtet" werden. Scharfe Kritik übte die Bundestagsabgeordnete an Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Vor ihrem Wechsel zur CDU habe sie das Gespräch mit ihm gesucht. Sein Team habe ihr aber eine Absage erteilt und auf die Bundesebene verwiesen.
Für einen Ministerpräsidenten, der die Politik des Gehörtwerdens für sich in Anspruch nimmt, finde sie das sehr schade, so Sekmen. Dass Kretschmann in einer Pressekonferenz gesagt hatte, man müsse sie mit spitzen Fingern anfassen, sei total daneben.
Grünen-Bundestagsabgeordnete wechselt zur CDU Meinung: Sekmen im Hain von Merz
Die Gewissensfreiheit von Bundestagsabgeordneten wiegt schwerer als die Loyalität zu einer Partei, meint Martin Rupps.
Debatte über Sekmens Bundestagsmandat
Sekmen sitzt seit 2021 im Bundestag. Nach ihrem Wechsel zur CDU-Fraktion gab es viele Diskussionen, weil sie dort über die Landesliste der Grünen eingezogen war. Auf die Frage, ob sie ihr Bundestagsmandat an die Grünen geben müsse, erklärte Sekmen, sie sei als Person und für eine starke Mannheimer Stimme gewählt worden. Das werde sie fortsetzen und ihr Mandat nicht abgeben.