Die Stadt Mannheim plant mehrere neue Unterkünfte für geflüchtete Menschen im Stadtgebiet aufzubauen. Das hat mehrere Gründe. Zunächst konnten rund 800 noch vorgesehene Zuweisungen - wegen zu wenig Kapazitäten - bislang nicht stattfinden. Mannheim muss aber seit Anfang 2021 Geflüchtete aufnehmen, da die Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) in der Industriestraße geschlossen ist. Sie wird saniert.
Allerdings hat Mannheim trotzdem seit Beginn des Jahres einen Vorteil: Das sogenannte LEA-Privileg. Der Stadt werden ein Viertel weniger Geflüchtete zugewiesen als es die Quote vorsieht.
Standorte in Mannheim angemietet und gekauft
Von Seiten der Stadt heißt es in einer Mitteilung, dass aktuell an 18 Standorten in Mannheim geflüchtete Menschen untergebracht seien. Diese Unterkünfte habe die Stadt angemietet oder gekauft. Doch es gibt immer wieder vielschichtige Probleme. Regelmäßig gibt es Diskussionen, wenn beispielsweise Sporthallen als Unterkünfte genutzt werden.
Geplant sind deshalb jetzt konkret zwei neue Standorte, heißt es. Davon befindet sich ein Grundstück im Bereich des Turbinenwerk-Areals. Dies habe man als geeigneten Standort identifiziert, so die Stadt. Der Ort hat Geschichte: Es war der Werksstandort der ehemaligen BBC-Turbinenfabrik. Seit 2015 werden in Mannheim-Käfertal allerdings keine Turbinen, Generatoren, Motoren oder Lokomotiven mehr gebaut. Der letzte Eigentümer war der US-Konzern General Electric (GE). Seit 2018 bereits gibt es darüber hinaus einen neuen Bebauungsplan der Stadt für die "ehemalige Turbinenfabrik".
Gebäude in Modul-Bauweise
Auf einem Teil dieses großen Areals sollen jetzt in modularer Bauweise mehrere dreigeschossige Gebäude entstehen. Diese sollen langfristig genutzt werden und Platz für bis zu 240 Menschen bieten. Der Plan ist, so ein gemeinschaftlicheres und integrativeres Leben zu ermöglichen. So der Plan der Stadt. Fertig sein soll all das 2025. Inwiefern sich die Pläne für eine neue Bebauung auf dem Areal mit der neuen Ansiedlung von Geflüchteten kreuzen, wird sich zeigen müssen.
Reportage: Ukrainische Jugendliche in Weinheimer Jugendherberge "Mit der Zeit macht man sich weniger Gedanken über die Heimat"
Nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine ging es schnell: Kinder und Jugendliche kamen in einer Jugendherberge in Weinheim unter. Der Blick zurück verblasst.
Weitere Unterkunft auf Columbus-Areal
Bereits im Herbst soll auf der ehemaligen Militärfläche Columbus eine neue mobile Wohnanlage entstehen. Hier müsse noch eine Ausschreibung erfolgen, heißt es. Auf Columbus wäre dann zusätzlich Platz für 300 Menschen. Genau hier sind bereits Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht - bestehende Beratungsangebote sollen erweitert werden, so der Plan.