Landrat Achim Brötel warnte am Montag vor dem Kreistag, dass bald keine Unterbringung von Flüchtlingen mehr möglich sei. Wenn es nicht mehr Unterkünfte gebe, müssten Sporthallen beschlagnahmt werden.
Die Situation im Neckar-Odenwald-Kreis sei aktuell "extrem kritisch". Es gebe nicht mehr genug Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge, sagte Brötel in Buchen. Die Kreisverwaltung will dennoch unter allen Umständen vermeiden, dass Sporthallen zu Notunterkünften gemacht werden.
Jetzt schon mehr Asylbewerber als 2022
Bis Mitte Oktober sind nach seinen Angaben schon deutlich mehr Asylbewerber in den Neckar-Odenwald-Kreis gekommen als im gesamten Jahr 2022. Ständig gebe es neue Zuweisungen durch das Land. In den bestehenden Gemeinschafts- und Notunterkünften gebe es kaum noch Plätze, deswegen suche die Kreisverwaltung dringend nach weiteren Grundstücken und Gebäuden.
Bisher gibt es solche Unterkünfte für die vorläufige Unterbringung nur in einem Drittel aller Städte und Gemeinden im Landkreis. Nur wenn alle Kommunen helfen, könne verhindert werden, dass Sporthallen zwangsweise zu Notunterkünften umfunktioniert werden, betonte Landrat Achim Brötel.