In Heidelberg hat am Samstagabend das Musikfestival "Heidelberger Frühling" begonnen. Beim Eröffnungskonzert waren Hanns Eislers Chorwerk "Gegen den Krieg" und Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie mit der Vertonung von Friedrich Schillers "Ode an die Freude" zu hören. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde letztere zur Hymne des demokratischen Neuanfangs in Europa. Mit dieser Programmauswahl wolle man ein Zeichen für das Miteinander setzen, so Festivalintendant Thorsten Schmidt in seiner Begrüßungsrede.
Beim Eröffnungskonzert standen mehr als hundert Musikerinnen und Musiker auf der Bühne des Heidelberger Congress Centers: das "Collegium Vocale Gent" und das "Orchestre des Champs-Élysées" unter der Leitung von Philippe Herreweghe. Außerdem die vier Solisten Eleanor Lyons, Sophie Harmsen, Benjamin Hulett und Johannes Kammer.
Klassik-Schwerpunkt unter dem Motto "Befreite Zeit"
In den kommenden drei Wochen stehen rund 90 Veranstaltungen an fast 20 verschiedenen Orten in Heidelberg auf dem Programm. Traditionell stehen klassische Konzerte im Mittelpunkt des Heidelberger Frühlings. Es kommen internationale Stars wie die Pianistin Gabriela Montero, der Sänger Rolando Villazón und der Pianist Igor Levit, der dem Festival seit 2022 auch als Künstlerischer Co-Leiter verbunden ist. Zu Gast sind renommierte Ensembles wie das "London Symphony Orchestra" oder die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Das Festival gilt aber auch als wichtige Plattform für Nachwuchstalente.

Konzerte bei freiem Eintritt mit dem Festivalcampus-Ensemble
Junge Künstlerinnen und Künstler sind unter anderem beim Festivalcampus-Ensemble zu erleben. Das besteht aus 13 Nachwuchsmusikerinnen und -musikern aus ganz Europa und ist unter anderem für die sogenannten "re:start"-Konzerte verantwortlich. Die sind über alle Stadtteile hinweg verteilt und kosten keinen Eintritt. Es gibt beispielsweise ein Nachmittagskonzert im Gemeindezentrum auf dem Boxberg inklusive eines Mitbring-Buffets. Oder eine Musik-Performance von Bach bis Billie Eilish im Bürgerzentrum CHAPEL in der Südstadt. Insgesamt stehen 13 "re:start"-Konzerte auf dem Programm. Sie wurden 2022 ins Leben gerufen, um die Menschen nach der Corona-Pandemie wieder für Kultur und Konzerte zu begeistern. Aufgrund des großen Erfolgs wurden sie beibehalten.
Unterschiedliche Formate und viele verschiedene Spielstätten
Neben klassischen Konzerten gibt es spezielle Formate für Familien und Kinder sowie Einführungs- und Künstlergespräche. Insgesamt finden die Veranstaltungen am 18 verschiedenen Spielstätten statt. Die Stadthalle ist wider Erwarten noch nicht dabei, weil die Sanierung noch nicht abgeschlossen ist. Dafür sind die publikumsstarken Konzerte im Heidelberger Kongresszentrum und - wie bereits in den letzten Jahren - in der Neuen Aula der Universität zu erleben. Andere Spielstätten sind etwa Kirchen und Bürgerzentren, die Alte Aula der Universität Heidelberg und das Kulturzentrum Karlstorbahnhof.
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