18-Jähriger soll Gleichaltrige getötet haben

Schülerin stirbt nach Gewalttat an Schule in St. Leon-Rot: Verdächtiger gefasst

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Ninja Degen
Bild Ninja Degen, SWR Studio Mannheim

Nach einer Gewalttat an einem Gymnasium in St. Leon-Rot ist am Donnerstag eine Schülerin gestorben. Ein tatverdächtiger Schüler flüchtete und wurde in Niedersachsen festgenommen.

Nach einer Gewalttat an einem Gymnasium in St. Leon-Rot (Rhein-Neckar-Kreis) am Donnerstag ist ein 18-Jähriger in Niedersachsen festgenommen worden. Er soll eine gleichaltrige Schülerin mit einem Messer getötet haben. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft mitgeteilt. Versuche, die 18-Jährige zu reanimieren, blieben erfolglos. Nach der Tat flüchtete der Tatverdächtige mit einem Auto. Nach ihm wurde mit einem Großaufgebot gefahndet.

Festnahme in Niedersachsen nach Unfall

Der Verdächtige wurde in Seesen in Niedersachsen vorläufig festgenommen. Der 18-Jährige hatte dort laut Polizei gegen 13:10 Uhr einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem er verletzt wurde.

Er war laut Polizei in den Gegenverkehr geraten und mit einem entgegenkommenden Auto zusammengeprallt. Der 18-Jährige und der andere Fahrer kamen ins Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft will am Freitag beim zuständigen Amtsgericht Heidelberg einen Haftbefehl gegen den Beschuldigten erwirken.

Nach der Gewalttat an einer Schule in St. Leon-Rot ist der flüchtige mutmaßliche Täter mit seinem Auto in Niedersachsen in den Gegenverkehr geraten und bei einem Zusammenstoß verletzt worden.
Nach der Gewalttat in St. Leon-Rot ist der flüchtige mutmaßliche Täter bei einem Unfall in Niedersachsen verletzt worden.

18-Jährige hatte bereits Anzeige gegen Mitschüler erstattet

Laut Polizei und Staatsanwaltschaft kannten sich der mutmaßliche Täter und das Opfer. Die 18-Jährige hatte schon im November 2023 Strafanzeige gegen den Tatverdächtigen erstattet - wegen körperlicher Gewalt. Abgesehen davon sei der 18-Jährige bisher nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten. Weitere Hintergründe sind noch unklar.

Der erste Notruf war am Donnerstag um 10:19 Uhr bei der Polizei eingegangen. Seit dem Vormittag waren zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr sowie Notfallseelsorger vor Ort. Auch ein Rettungshubschrauber. Das Schulgebäude wurde gesichert. Schwer bewaffnete Polizisten durchsuchten die Räume.

Rund 650 Schülerinnen und Schüler wurden in einer Veranstaltungshalle gegenüber des Gymnasiums untergebracht. Einige wurden als Zeugen befragt. Eltern konnten die Kinder und Jugendlichen nach und nach abholen.

Menschen aus St. Leon-Rot (Rhein-Neckar-Kreis) haben am Donnerstagabend Kerzen vor der Schule angezündet.
Menschen aus St. Leon-Rot (Rhein-Neckar-Kreis) haben am Donnerstagabend Kerzen vor der Schule angezündet.

Innenminister Strobl: "Unermessliches Leid"

Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) sprach den Angehörigen und Freunden der getöteten 18-jährigen Schülerin sein Beileid aus. "Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden der verstorbenen Schülerin. Ihr Leid muss unermesslich sein", sagte der CDU-Politiker.

Mit der Tat habe der Schüler einen anderen Menschen mitten aus dem Leben gerissen. Der Schule in St. Leon-Rot wünschte Strobl, "dass sie dieses schlimme Ereignis bestmöglich verarbeiten könne." Auch Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) äußerte sich: Ihre Gedanken seien bei den Betroffenen. Ihnen müsse Raum und Zeit gegeben werden, um die Tragödie verarbeiten zu können. Man werde das Möglichste tun, um den Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften zu helfen.

Bürgermeister von St. Leon-Rot: "Schock für Schule und Gemeinde"

Auch der Bürgermeister der Gemeinde St. Leon-Rot Alexander Eger (FDP) reagierte bestürzt auf den gewaltsamen Tod der 18-jährigen Schülerin. Sein Mitgefühl gelte der Familie und den Freunden des Mädchens. Die Tat mache fassungslos.

Das ist für die ganze Schule ein Schock. Den werden Schule und Gemeinde in den kommenden Tagen erst mal verarbeiten müssen.

Das Löwenrot-Gymnasium wurde im Jahr 1998 als Privatgymnasium Leimen mit einer Elterninitiative gegründet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur werden dort zurzeit 685 Schüler von 85 Lehrkräften unterrichtet. Am Freitag soll an der Schule kein Unterricht stattfinden.

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