Es ist für viele Mannheimerinnen und Mannheimer auch eine Geste, die sich den Wurzeln ihrer Herkunft nähert: Die Zusammenarbeit mit Beyoğlu habe sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt, so der scheidende Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD). Er freue sich, dass diese Städtepartnerschaft jetzt eine stärkere Beteiligung Beyoğlus an allen multilateralen Vorhaben der Stadt Mannheim möglich mache.
Für die in Mannheim lebenden Einwohnerinnen und Einwohner mit türkischem Migrationshintergrund bietet diese Städtepartnerschaft zudem eine wichtige Identifikationsmöglichkeit mit einem Bereich des kommunalen Handelns, der in besonderer Weise von zivilgesellschaftlichem Engagement abhängt.
Wunsch aus der Bevölkerung nach engerer Beziehung
Schon im Juni 2011 hatte der Gemeinderat der Stadt Mannheim beschlossen, eine Städtefreundschaft mit Beyoğlu zu begründen. Aus den Reihen der türkeistämmigen Einwohnerinnen und Einwohner Mannheims sei mehrfach der Wunsch geäußert worden, mit einer türkischen Stadt in engere Beziehung zu treten, heißt es von Seiten der Stadt Mannheim.
Drei Mannheimer Schulen konnten bislang Austausche mit Schulen in Istanbul realisieren. Auch die Kontakte auf Ebene der Verwaltungen sind von einem hohen Maß an Kontinuität und Verlässlichkeit geprägt, heißt es.
Städtepartnerschaften in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg nimmt eine Vorreiterrolle bei der Entstehung solcher partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Kommunen ein. Schon 1947 entstand die erste deutsch-amerikanische Städtepartnerschaft zwischen Crailsheim und Worthington in den USA. Drei Jahre später wurde die erste Städtepartnerschaft mit einer Stadt in Frankreich besiegelt. Der Hauptzweck von Städtepartnerschaften ist das freiwillige Zusammenfinden von Menschen über Grenzen hinweg.