Inhaltsstoffe überprüfen

Baden-Württemberg will Drogen kostenlos testen lassen

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Gekaufte Drogen kostenlos auf Gesundheitsrisiken untersuchen lassen? In BW soll mit dieser Strategie die Zahl der Drogentoten reduziert werden. Auch andere Länder ziehen mit.

Nach Pilotprojekten in Berlin und Thüringen will Baden-Württemberg Angebote einführen, bei denen Konsumentinnen und Konsumenten die Inhaltsstoffe ihrer gekauften Drogen auf Gesundheitsgefahren untersuchen lassen können. Das hat das BW-Gesundheitsministerium dem SWR bestätigt.

Allerdings dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass die getesteten Drogen harmlos seien und unbedenklich konsumiert werden könnten, teilte eine Ministeriumssprecherin mit. Die Drogentests müssten mit einem Beratungsangebot verbunden werden. Auch der Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung in Baden-Württemberg spreche sich für die Erprobung von Drogentests aus.

Zahl der Drogentoten soll reduziert werden

Hintergrund ist ein neues Gesetz, das solche Angebote bundesweit ermöglichen soll. Die Länder sollen Modellvorhaben erlauben können, "wenn mit der Analyse eine Risikobewertung und gesundheitliche Aufklärung verbunden ist". Dies werde die Zahl der Drogentoten reduzieren, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Das Gesetz wurde am vergangenen Freitag vom Bundestag beschlossen und geht noch abschließend in den Bundesrat. Wann ein solches Modell in Baden-Württemberg starten kann, ist laut Gesundheitsministerium noch unklar. Mehrere Stellen hätten Interesse angemeldet, denkbar seien auch Modelle in Drogenkonsumräumen. In Berlin und Thüringen gab es bereits entsprechende Pilotprojekte.

Bundesländer sind bei derartigen Angeboten geteilter Meinung

Gegen entsprechende Angebote haben sich einem Bericht des "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND) zufolge die Landesregierungen von Brandenburg, Schleswig-Holstein, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen entschieden. Die übrigen sieben Bundesländer - Bayern, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, NRW, Rheinland-Pfalz und das Saarland - teilten dem RND mit, noch keine abgeschlossene Meinung oder konkretere Pläne zu dem Thema zu haben.

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