Ein Mitbewerber der Firma Knettenbrech + Gurdulic hat nun der Stadt Karlsruhe eine Vertragsrüge erteilt. Der Vorwurf: Die erzielte Einigung und die damit verbundenen Nachverhandlungen nach Vertragsvergabe seien nicht rechtens.
Die Stadt sieht sich im Recht und spricht von "Präzisierungen" des Vertrags. Dennoch bestehe das Risiko, dass der Streit vor die Vergabekammer gehe und im schlimmsten Fall neu ausgeschrieben werden muss. Die Stadt und die Firma Knettenbrech + Gurdulic zeigen sich aber optimistisch.
Streit um Wertstofftonne: Einigung erzielt, aber nicht umgesetzt
Vergangene Woche war die Wertstofftonne Thema im Gemeinderat. Eine Lösung schien gefunden. Es ging um den sogenannten Vollservice. Also die Frage, ob die neue Recyclingfirma die Tonnen weiterhin in den Hinterhöfen der Häuser abholt oder diese selbst an die Straße gestellt werden müssen.
Die Stadt Karlsruhe und die Firma Knettenbrech + Gurdulic hatten sich eigentlich darauf geeinigt, dass die Abholung bis zu 27 Metern und einer Treppenstufe übernommen wird. Hier sind Mehrkosten von bis zu 1.035.300 Euro pro Jahr geplant. Die Finanzierung ist noch unklar. Außerdem gibt es für etwa 6.000 Gebäude keine Lösung. Hier müssen Bewohnerinnen und Bewohner weiterhin die Tonne selbst rausstellen. Doch die Einigung kann noch nicht in Kraft treten.
Kein Vollservice: Status Quo in Karlsruhe bleibt vorerst bestehen
Klar ist: Die neu ausgehandelte Vollservice-Lösung verzögert sich weiterhin auf unabsehbare Zeit. Die neue Lösung sieht vor, dass die Wertstofftonne bei allen Haushalten bis zu 27 Metern Entfernung und einer Treppenstufe von der Firma abgeholt wird. Momentan sind es nur 15 Meter und keine Treppenstufen.
Die Firma Knettenbrech + Gurdulic betont, dass es keine Verschlechterung des bisherigen Services geben solle. Die Karlsruher müssen aber weiterhin auf eine neue Vollservice-Lösung der Wertstofftonne warten.