Fahrplankürzung und Stellenabbau

Sparpläne der Verkehrsbetriebe Karlsruhe: Harte Maßnahmen ohne Wirkung?

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Rebekka Plies
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Mathias Zurawski
Mathias Zurawski

Den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) laufen die Kosten davon. Hinter den Kulissen werden Sparmaßnahmen diskutiert. Doch ob diese den erwünschten Effekt bringen, bleibt fraglich.

Die Stadtkasse in Karlsruhe ist leer und jedes Jahr kommen neue Defizite dazu. Das Minus der Verkehrsbetriebe Karlsruhe liegt pro Jahr bereits bei mehr als 100 Millionen Euro – Tendenz steigend. Bei gleichbleibendem Angebot rechnen die VBK 2029 mit einem Defizit von über 140 Millionen Euro.

Die Stadt muss das Jahr für Jahr auffangen. Nun werden Sparmaßnahmen noch hinter verschlossenen Türen diskutiert. Ob die Pläne, die dem SWR vorliegen, den gewünschten Erfolg bringen, ist unsicher.

Sparmaßnahmen sind Thema im VBK-Aufsichtsrat

Verschiedene Varianten der Sparmaßnahmen wurden vergangene Woche im VBK-Aufsichtsrat besprochen, die unterschiedlich starke Auswirkungen auf Belegschaft und Fahrgäste hätten. Eines ist allen Varianten gemein, der aktuelle Fahrplan scheint innerhalb der Stadt nicht gehalten werden zu können. Eine Taktverlängerung scheint unausweichlich. Aus dem 10-Minuten-Takt könnte häufiger ein 20-Minuten-Takt und je nach Tageszeit auch ein 30-Minuten-Takt werden.

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30 Prozent des Fahrplanangebots in Karlsruhe stehen auf der Kippe

Bei der drastischsten Sparvariante könnten rund 15,7 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. Damit verbunden wären die Streichung von bis zu 100 Vollzeitstellen und von über 30 Prozent des innerstädtischen Fahrplanangebots bei Bahnen und fast 20 Prozent beim Busverkehr.

KVV-Fahrplan
Um eine Ausdünnung des Fahrplans wird wohl bei den Spaßmaßnahmen kein Weg vorbeiführen

Sparmaßnahmen lösen Finanzdilemma in Karlsruhe nicht

So hart die Einschnitte für die Fahrgäste wären, so wenig würden sie den Verkehrsbetrieben raus aus dem Finanzdilemma helfen. Einsparziel sind 20 Millionen Euro pro Jahr. Selbst bei der massivsten Einsparvariante (15,7 Millionen) bliebe eine Lücke von über vier Millionen Euro. Und das ist nicht alles.

Die VBK rechnen durch die drastischen Einschnitte außerdem mit negativen Auswirkungen auf das Fahrgastverhalten. Sollten sich Fahrgäste aufgrund der Sparmaßnahmen vom ÖPNV abwenden und auf andere Verkehrsmittel ausweichen, würde das die Einsparpotentiale wieder auffressen. Effektiv blieben den VBK von den erhofften 20 Millionen Euro nur etwas mehr als acht Millionen. Hinzu käme ein massiver Imageverlust.

Gemeinderat Karlsruhe muss Kosten und Nutzen abwägen

Unterm Strich müssen sich die Gemeinderäte nun mit der Frage auseinandersetzen, ob der auf den ersten Blick geringe Nutzen des Einsparpakets die immensen Kosten auf unterschiedlichen Ebenen rechtfertigt. Und welche anderen Optionen in Betracht gezogen werden können, um dem ausufernden Defizit des ÖPNV entgegenzuwirken. Alleine auf Unterstützung von Bund oder Land zu hoffen, könnte ins Leere laufen.

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