Gelagerter Bauschutt in Philippsburg

Bisher keine Lösung

Wer nimmt den Bauschutt aus dem Atomkraftwerk Philippsburg?

Stand
Autor/in
Rebekka Plies
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Die Entsorgungsfrage für freigemessenen Bauschutt sorgt weiter für Verzögerungen beim Rückbau des AKW Philippsburg. Der Betreiber EnBW sieht sich grundsätzlich aber im Zeitplan.

Der Rückbau des ehemaligen Atomkraftwerks (AKW) in Philippsburg im Kreis Karlsruhe verzögert sich weiter. Die Arbeiten waren bereits vor einiger Zeit ins Stocken geraten, weil die Lagerkapazitäten auf dem Gelände des AKW für sogenanntes freigemessenes Baumaterial erschöpft sind.

Deponie-Suche bleibt Knackpunkt beim Rückbau des AKW Philippsburg

Der Landkreis Karlsruhe muss dafür eine geeignete Deponie finden. Für dieses Problem gebe es nach wie vor keine Lösung, so die EnBW. Bei Rückbauarbeiten rund um den Bauschutt, der freigemessen und deponiert werden muss, wird es demnach weiterhin zu Verzögerungen kommen.

Wir sind daran beteiligt, für diese Situation eine Lösung zu finden.

Das Umweltministerium Baden-Württemberg äußerte sich auf SWR-Anfrage zurückhaltend. Das Ministerium und das Landratsamt Karlsruhe stehen mit allen Beteiligten in regelmäßigem Kontakt.

Das passiert gerade beim Rückbau auf dem Gelände des AKW Philippsburg

In Block 1 sind unter anderem Turbinen und auch ein 500 Tonnen schwerer Generator abgebaut und zerlegt worden. Auch der Reaktordruckbehälter wurde zerlegt, genauso wie die meterdicke Betonhülle. In Block 2 wurden laut EnBW zahlreiche Systeme außer Betrieb genommen. Dort geht es derzeit um die Zerlegung von Innenteilen des Reaktordruckbehälters.

Der Konzern betont, dass es sich beim allergrößten Teil des beim Rückbau abgebauten Materials um sogenannte konventionelle Wertstoffe handelt, die wiederverwertet werden können und müssen. Bei den sogenannten freigemessenen Baumaterialien, die auf einer Deponie entsorgt werden müssen, handelt es sich laut EnBW um einen kleineren Teil des Rückbaumülls.

EnBW: Rückbau grundsätzlich im Zeitplan

Zu Beginn war der Konzern von 10-15 Jahren pro Reaktor für den Rückbau ausgegangen. Der Abbau des Reaktorblocks 2 hat 2020 begonnen. Nach jetzigem Stand bewege man sich weiterhin in diesem Zeitkorridor, so ein EnBW-Sprecher. Man rechne damit, dass der Rückbau von Block 2 Anfang der 30er Jahre abgeschlossen werden könne, wenn bis dahin die strittige Entsorgungsfrage gelöst sei.

Eine von vielen Voraussetzungen dafür, dass der Rückbau im genannten Zeitkorridor umgesetzt werden kann, ist, dass rechtlich verbriefte Entsorgungswege auch real zur Verfügung stehen.

Castor-Transport Ende des Jahres sorgt in Philippsburg für Gesprächsstoff

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