Mehr als zehn Wochen nach einem Erdrutsch in Gaggenau-Michelbach (Kreis Rastatt) sind alle vier geräumten Häuser zum Wohnen freigegeben worden. Drei Häuser waren bereits vor einigen Wochen wieder bewohnt.
Ende vergangener Woche sind auch die Bewohner des Hauses direkt unterhalb des abgerutschten Hanges zurückgekehrt. Allerdings sind dort laut Stadt noch letzte Sicherungsmaßnahmen der Eigentümer am Fuß des Hanges nötig. Die Erleichterung ist groß. Lange Zeit war nicht klar, wann die Bewohner in ihre Häuser zurückkehren können.
Bewohnerin konnte nach Rückkehr zunächst nicht im Haus schlafen
Rosetta Gagliardi ist eine der Betroffenen. Sie durfte bereits Mitte Juni wieder in das geräumte Haus zurück, nachdem sie gute vier Wochen bei ihren Eltern gewohnt hat. Bei der Rückkehr hatte sie ein mulmiges Gefühl. Sie habe die erste Woche nicht im Haus schlafen können, sagt sie zurückblickend. Sie habe dann die nächsten Tage weiter bei ihren Eltern übernachtet. Auch jetzt macht sie sich noch Gedanken.
Nach Erdrutsch in Gaggenau-Michelbach ist Loch verfüllt
Mittlerweile ist von dem Loch so gut wie nichts mehr zu sehen. Es wurde verfüllt. Im unteren Bereich des Hanges stehen noch einige große Sandsäcke, sogenannte Big Bags.
Der Hang war Ende Mai abgerutscht. Ursache war wohl der lange andauernde starke Regen.
Nach dem Erdrutsch gab es verschiedene Maßnahmen, um den Hang zu sichern. So seien unter anderem Entwässerungssysteme eingebaut worden, sagte eine Sprecherin der Stadt. Auch ein Geologe war im Einsatz.
Über den Erdrutsch Ende Mai in Gaggenau-Michelbach haben wir in diesem Artikel berichtet:
Regen am Wochenende erwartet Einsatz nach Erdrutsch in Gaggenau beendet - Häuser weiter unbewohnbar
Nach einem Erdrutsch in Gaggenau hat die Feuerwehr den Einsatz für beendet erklärt. Trotzdem dürfen Bewohnerinnen und Bewohner vorerst nicht zurück in ihre Häuser.
Feuerwehr und THW waren nach Erdrutsch tagelang im Einsatz
Feuerwehr und Technisches Hilfswerk hatten den Hang nach dem Erdrutsch Ende Mai in tagelanger Arbeit provisorisch gesichert. Das große Loch wurde damals unter anderem mit Planen abgedeckt, um es vor neuem Regen zu schützen. Zahlreiche Lkw-Ladungen Erde wurden abtransportiert.
Die weitere Sicherung des Hanges lag laut Stadt dann in der Hand der betroffenen Grundstückseigentümer. Der Erdrutsch sei komplett auf Privatgelände gewesen. Die Stadt habe aber beraten und vermittelt, so eine Sprecherin. Zu den Kosten ist nichts bekannt, auch nicht, ob und wie Versicherungen bisher Kosten übernommen haben.