Seit Donnerstag steht ein 28-Jähriger wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Karlsruhe. Er gestand am ersten Verhandlungstag die Tat. Am 17. Juni soll er an einer Bushaltestelle einer jungen Frau mit einem Messer in den Rücken gestochen haben.
Die Frau kam schwer verletzt ins Krankenhaus und wurde notoperiert. Der mutmaßliche Täter soll sich nach der Tat in einem Schuppen versteckt haben. Einige Stunden später wurde er gefasst und kam in Untersuchungshaft.
Opfer sagt vor Gericht aus
Das Opfer sagte trotz Geständnis des Täters vor Gericht aus. Wegen psychischen Problemen durch die Tat konnte die 28-Jährige bei der Aussage nicht mit dem Täter im selben Raum sitzen. Deswegen musste der Angeklagte den Saal verlassen. Unter Tränen erzählte sie von der anfänglichen Freundschaft zum 28-Jährigen. Als er eine Liebesbeziehung mit ihr wollte, habe sie abgelehnt. Aus Frust habe der Angeklagte sie verprügelte und sie anschließend immer wieder bedroht, so die 28-Jährige. Auch am Tattag habe er ihr aufgelauert. Immer wieder musste sie ihre Aussage unterbrechen und rang nach Fassung.
Dem Täter drohen bis zu 15 Jahre Haft, wenn das Gericht der Anklage der Staatsanwaltschaft folgt. Die Richter stellten dem Täter eine Strafmilderung in Aussicht, woraufhin er gestand. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten versuchten Mord, versuchte räuberische Erpressung und gefährliche Körperverletzung vor.
Opfer hatte mutmaßlichen Täter schon vor Messerattacke in Mühlacker angezeigt
Die junge Frau hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft schon vor dem Angriff im Juni gegen den mutmaßlichen Täter Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Im März habe er sie mit einem Schirm attackiert und mit Todesdrohungen versucht zu erpressen. Der mutmaßliche Täter sei darüber verärgert gewesen, dass das Opfer keine Beziehung mit ihm eingehen wollte.
Staatsanwaltschaft Karlsruhe wirft versuchten Mord vor
Für den Prozess am Landgericht Karlsruhe sind fünf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird Ende Februar erwartet.