67 Tage nach der Geburt der zwei Eisbärenbabys im Karlsruher Zoo ist auf jeden Fall eines der beiden Jungtiere noch am Leben. Das belegen laut Zooverwaltung Tonaufnahmen aus der Eisbärenhöhle. Nur gesehen hat den jungen Eisbären in den vergangenen Monaten niemand.
Eisbärennachwuchs wurde ganz zufällig entdeckt
Am 2. November waren die beiden Eisbärenbabys von einer Zoo-Mitarbeiterin zufällig in einer Außenhöhle des Geheges entdeckt worden. Diese Höhle war von Eisbärenmutter Nuka kurzfristig zu einer Art Wurfhöhle umfunktioniert worden. Die vom Zoo eigens für solche Zwecke vorbereitete Höhle im Innenbereich des Eisbärengeheges hatte der Eisbärenmama offenbar nicht gut genug gefallen. Seitdem sind die Bären von der Außenwelt völlig abgeschnitten.
Tonaufnahmen belegen mindestens ein Eisbärenbaby
Wie der Zoo mitteilt, sei man inzwischen durch die Geräuschaufnahmen aus der äußeren Höhle weitestgehend sicher: Nur eines der beiden Jungtiere hat die ersten beiden Monate überlebt. Denn es sei lediglich das Quäken eines Jungbären auf den Aufnahmen zu hören, berichtet Zoodirektor Matthias Reinschmidt.
Nach wie vor gelten rund um das Karlsruher Eisbärengehege strenge Sicherheitsvorschriften. Selbst die Pfleger im Zoo betreten das Gelände nicht mehr, um die Mutter und ihr Baby nicht zu stören. Man gehe aber davon aus, dass es beiden gut geht, sagte Zoodirektor Reinschmidt dem SWR.
Das Silvesterfeuerwerk rund um den Karlsruher Zoo haben die Eisbären, Mutter und Kind, entgegen aller Befürchtungen offenbar gut überstanden. Zoodirektor Reinschmidt hatte eindringlich darum gebeten, in der Nähe des Zoos doch bitte auf die Böllerei zu verzichten. Diesem Appell seien offenbar einige gefolgt, freut sich der Zoodirektor.
Wann wird der neue Eisbär zum ersten Mal zu sehen sein?
Jetzt warten alle Eisbärenfreunde in Karlsruhe gespannt auf den ersten Auftritt des kleinen Bären. Bilder gibt es bislang noch keine. Auch eine Wildtierkamera, die am Zaun des Geheges angebracht wurde, liefert nur Bilder von Mutter Nuka, wie sie sich einmal am Tag die Tatzen vertritt und etwas trinken geht. Solange der Baby-Bär noch gesäugt wird, nimmt die Mutter selbst offenbar keine Nahrung zu sich.
Während Eisbärmütter in freier Wildbahn ihren Nachwuchs in geschlossenen Eishöhlen großziehen, hat Nuka im Karlsruher Zoo eine halboffene Höhle im Außenbereich des Geheges als Kinderstube gewählt. Die Bärin hat ihr Kinderzimmer mit großen Mengen Stroh ausgepolstert. Soviel kann man von außen und aus der Ferne sehen. Aber selbst Zoomaufnahmen der Wildtierkamera haben aber bislang nicht einmal einen kurzen Blick auf den kleinen Bären ermöglicht. Nuka und ihr Nachwuchs machen es spannend. Soviel ist sicher.
Zoodirektor Reinschmidt geht davon aus, dass die ersten Bilder des Jungtieres vielleicht schon in den kommenden Tagen möglich sein werden. Im Alter von 60 bis 70 Tagen fangen die Babybären nämlich an, sich zu bewegen. Bis das Gehege der Eisbären im Karlsruher Zoo allerdings wieder freigegeben wird, könnte es März werden. So lange sollen Mama Bär und ihr Kleinbär noch ihre Ruhe genießen dürfen.