Trump will Insel um jeden Preis

Ex-Grönland-Minister aus Karlsruhe sieht Trump-Vorstoß als Chance

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Greta Hirsch
SWR-Redakteurin Greta Hirsch Autorin Bild
Rebekka Plies
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Der künftige US-Präsident Trump sorgt mit seinen Plänen für Grönland für Aufsehen. Tom Høyem aus Karlsruhe, früher dänischer Minister für Grönland, sieht darin auch eine Chance.

46 Mal hat Tom Høyem in seiner Amtszeit von 1982 bis 1987 Grönland besucht. So oft, sagt er, wie kein anderer dänischer Grönland-Minister vor ihm. Grönland hat seit 1979 zwar Autonomiestatus, ist aber nach wie vor Teil der dänischen Krone. Was die Menschen dort bewegt, lässt den Wahl-Karlsruher Høyem aber auch fast 40 Jahre danach nicht kalt.

Trump beschert Grönland jede Menge Aufmerksamkeit

Aktuell bringt der künftige US-Präsident Donald Trump Grönland wieder in die Schlagzeilen. Seit Jahren spricht er in den Medien über sein Interesse, die Insel in die USA eingliedern zu wollen. Am Dienstag machte er deutlich, dass er notfalls auch Militär einsetzen würde. "Ich freue mich über die aktuelle Debatte", erklärt Høyem. Stellt aber direkt klar: "Auch wenn ich den Ton nicht immer richtig finde." Grönland sei immer Zentrum seines Lebens gewesen. Deshalb sei er froh, dass es jetzt so viel Aufmerksamkeit bekomme.

Grönland spielt geopolitisch in der Arktis eine so wichtige Rolle, aber wir können Grönland im Fall der Fälle unmöglich selbst verteidigen. Das ist einfach so groß wie ganz Europa.

Seine Leidenschaft für die rund zwei Millionen Quadratkilometer große Insel ist noch immer ungebrochen. Das wird spätestens mit einem Blick in sein Arbeitszimmer deutlich: Neben der grönländischen Landkarte hängt das braun-weiße Fell eines Moschusochsen. In einer Vitrine daneben liegen Ohrmuscheln von Walen und sogenannte Tupilait, also kleine, geschnitzte Glücksbringer. Alles Geschenke und Erinnerungsstücke von seinen Besuchen auf Grönland.

Tom Hoyem Grönland-Minister A.D.
Ein sogenannter Tupilak: eine geschnitzte Kunstfigur aus Grönland.

Høyem: Grönland zu Trump-Plänen gespalten

Noch heute hat der 83-Jährige gute Kontakte nach Grönland. Trumps Idee lehnen die Menschen dort seiner Ansicht nach überwiegend ab. "Es gibt zwei Reaktionen", erklärt er. Die einen sagten, das sei eine Beleidigung und absurd. Die anderen, man müsse Trumps Interesse für Grönland konstruktiv nutzen.

Trump ist eben Trump, er kommt erst mit dem Boxhandschuh und dann wird er später mutmaßlich den normalen diplomatischen Weg gehen.

Es sei eben die Art von Trumps Politik, die letztendlich sogar zu etwas Positivem führen könnte, mutmaßt Høyem. Wenn Grönland Amerika mehr Einfluss bei der Verteidigung des arktischen Raums einräumen würde, könnte Trump im Gegenzug vielleicht ins grönländische Bildungs- und Gesundheitssystem investieren.

Ich denke, man kann - um es in Trumps Sprache zu sagen - einen Deal machen am Ende.

Grönland spielt wichtige Rolle für Amerika

"Wir haben seit Jahrzehnten ein sehr gutes Verhältnis mit Amerika", fasst es der Ex-Grönland-Minister zusammen. Er selbst hat in seiner aktiven Amtszeit im Pentagon verhandelt und dort erlebt, wie zentral Grönland für Amerika ist. "Viele Amerikaner denken ohnehin, dass Grönland zu ihnen gehört." Und am Ende, sagt Høyem, bestimmt Grönland selbst.

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