Bedrohung für Bienen und andere Insekten

Mehr gemeldete Nester: Asiatische Hornisse verbreitet sich weiter im Raum Karlsruhe

Stand
Autor/in
Johannes Stier
Greta Hirsch
SWR-Redakteurin Greta Hirsch Autorin Bild

In der Region Karlsruhe sind bereits schon jetzt mehr Nester der Asiatischen Hornisse gemeldet worden als im gesamten letzten Jahr. Das zeigen aktuelle Zahlen der LUBW.

Die Zahl der gemeldeten Nester der Asiatischen Hornisse in der Region Karlsruhe hat in diesem Jahr erneut stark zugenommen. Das geht aus aktuellen Zahlen der Fundortkarte der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Karlsruhe hervor. Demnach wurden vergangenes Jahr im Regierungsbezirk Jahr 636 Nester sowie Einzeltiere gemeldet. In diesem Jahren waren es bereits 853 (Stand: 27.Oktober).

Invasive Art: Asiatische Hornisse seit Jahren breitet sich weiter aus

Als invasiv gilt eine Art, wenn sie sich durch Menschen in Gebieten außerhalb ihrer Heimat ausbreitet. Da sie nach Angaben des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) einheimische Arten verdrängt oder ökonomische sowie gesundheitliche Folgekosten verursachen kann, kann sie erhebliche Schäden anrichten. Die Asiatische Hornisse gilt etwa als Bedrohung für die heimische Honigbiene.

Sie wurde laut NABU zum ersten Mal vor zehn Jahren in Waghäusel (Landkreis Karlsruhe) nachgewiesen. Seitdem hat sie sich in Deutschland weiter ausgebreitet und kommt vor allem entlang des Rheins vor.

Wie melde ich Nester der Asiatischen Hornisse?

Sichtungen von sowohl Einzeltieren als auch von Nestern der Asiatischen Hornisse aus Baden-Württemberg können über eine Meldeplattform der LUBW übermittelt werden. Meldungen aus anderen Bundesländern oder angrenzenden Ländern sind nicht möglich.

Außerdem gibt es die Möglichkeit, Sichtungen über die Web-App NABU-naturgucker zu melden.

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Crailsheimer Imker in Sorge Asiatische Hornisse verschreckt heimische Bienen

Größer und aggressiver als die hiesige Art macht die invasive Art Imkern zunehmend Sorgen. Martin Rößner vom Imkerverein Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall) ist alarmiert.

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Landesweit koordinierte Entfernung von Nestern der Asiatischen Hornisse

Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe koodiniert seit März 2024 die Landesanstalt für Bienenkunde (LAB) in Stuttgart die Entfernung der Nester der Asiatischen Hornisse. Durch die Behörde wird täglich die Meldeplattform gepflegt und ausgewertet.

Karlsruhe: Experten müssen zahlreiche Nester entfernen

Die Landesanstalt für Bienenkunde beauftragt Experten, wie etwa den Hornissenfachberater Harald Wiedemann, um bei einer Meldung das Nest schnell entfernen zu können. Aktuell haben die Nestentferner jede Menge zu tun. Die meisten Nester, die Wiedemann entfernt, befinden sich in Bäumen, die er mit einem Hubsteiger erreicht. Am Nest angekommen, saugt er in einem ersten Schritt mit einem Industriestaubsauger die aufgeschreckten Hornissen ab. Anschließend werden die verbliebenen Hornissen mit CO2 betäubt. Schließlich verbrennt der Experte das Nest.

Hornissenfachberater Harald Wiedemann besprüht das abgenommene Hornissennest mit CO2, um die Hornissen zu sedieren.
Hornissenfachberater Harald Wiedemann besprüht das abgenommene Hornissennest mit CO2, um die Hornissen zu sedieren. Bild in Detailansicht öffnen
Mit einer Baumsäge wird das Nest zerteilt, das das Innenleben freilegt. Anschließend wird es verbrannt.
Mit einer Baumsäge wird das Nest zerteilt, das das Innenleben freilegt. Anschließend wird es verbrannt. Bild in Detailansicht öffnen
Die Drohnen der Asiatischen Hornisse haben keine Stachel. Darum kein Problem, in die Hand genommen zu werden.
Die Drohnen der Asiatischen Hornisse haben keine Stachel. Darum kein Problem, in die Hand genommen zu werden. Bild in Detailansicht öffnen

Die heimische Hornisse ist jetzt schon im Winterquartier und die Asiatische kommt jetzt erst richtig in Fahrt.

Weitere Pilotprojekte der Landesanstalt für Bienenkunde

Neben der koordinierten Nestentfernung laufen aktuell an der LAB Versuche zu speziellen Fallen und verschiedenen Flugvorrichtungen zum Schutz von Bienenvölkern. Denn die Asiatische Hornisse dringt regelmäßig in die Bienenstöcke ein, um mit den erbeuteten Honigbienen ihre Larven zu ernähren. In Kombination aller Maßnahmen ist so eine Eindämmung der Ausbreitung der invasiven Art möglich.

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