Erst vor ein paar Wochen hat Detlev Blaßmann seinen 80. Geburtstag gefeiert. Dabei sieht der Mann mit Bart, weißen Haaren und rotem Halstuch aus wie maximal Ende 60. In seiner Werkstatt stapeln sich alte elektronische Geräte. Lötkolben und Schraubenzieher liegen bereit.
SWR-Reporter Johannes Stier hat Detlev Blaßmann in seiner Werkstatt besucht:
Fernsehtechniker repariert ungewöhnliche Geräte
Beim Reparieren in der Werkstatt helfen Fachwissen, Bastelleidenschaft und jede Menge Ersatzteile, die in Regalen lagern. Detlev Blaßmann bringt auch ungewöhnliche elektrische Geräte wieder zum Laufen, zum Beispiel ein Punktschweißgerät für Zahnimplantate. Ein Zahnarzt hatte die kaputte Apparatur vorbeigebracht:
Ruf reicht über Karlsruhe hinaus
Petra, die Tochter von Detlev Blaßmann, kümmert sich um das Geschäft. Dort werden Neuwaren, zum Beispiel Fernseher, Waschmaschinen und sehr viele Klein- und Ersatzteile verkauft. Immer wieder kommen aber Kundinnen und Kunden wegen der Bastelbegabung des Vaters.
Dem Tüftler eilt ein hervorragender Ruf voraus. Er ist der, der Geräte auch wieder hinbekommt, bei denen andere schon aufgegeben haben. Kunden kommen zum Teil von weit her, aus ganz Baden-Württemberg, aus Frankreich oder zum Beispiel auch aus Hamburg.
Emotionale Gründe oder der Nachhaltigskeitsgedanke
Auch wenn es teuer werden kann, immer mehr Kunden wollen ihre Geräte repariert haben, erklärt Petra Blaßmann. Beispielsweise weil man an einem alten Röhrenradio hängt, das man geerbt habe. Oder weil man überzeugt sei: Die alten Geräte sind einfach besser und man will kein neues. Oder der Umwelt zuliebe, weil man durch das Reparieren Ressourcen schonen kann.
Fernsehtechniker möchte noch lange weiter schrauben
Das mit dem Tüfteln, dem Reparieren, den Dingen wieder Leben einhauchen, mache Detlev Blaßmann seit über 60 Jahren und das werde auch noch viele Jahre so bleiben, sagt die Tochter über ihren Vater. Er gehöre zur Firma und sei quasi Inventar, lacht Petra Blaßmann. Und er könne eben nicht loslassen. Wenn man selber eine Firma aufgebaut habe, dann wolle man immer doch noch irgendwie dabei sein.
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