Klimawandel machts möglich

Erste badische Kichererbsen wachsen in Oberhausen-Rheinhausen

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Autor/in
Heiner Kunold
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Im nördlichen Landkreis Karlsruhe wurden die allerersten badischen Kichererbsen ausgesät. Der Klimawandel macht es möglich, dass die Pflanzen auch bei uns wachsen könnten.

In Oberhausen-Rheinhausen im nördlichen Landkreis Karlsruhe wachsen die ersten badischen Kichererbsen. Wegen der Klimaerwärmung könnte die uralte, Wärme liebende Kulturpflanze vielleicht auch bei uns Fuß fassen.

Bis jetzt ist die badische Kichererbse allerdings erst noch ein Versuch. Auf rund 1,5 Hektar wollen die Brüder Werner und Matthias Brecht testen, ob Kichererbsen auch bei uns eine funktionierende Feldfrucht werden kann.

Wissenschaftler aus Karlsruhe-Durlach begleiten den Versuch

Die Brüder versuchen sich gemeinsam mit Agrarwissenschaftlern vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg an der neuen Kultur. Die Idee ist aber noch so neu, dass niemand genau weiß, wie es funktionieren könnte. Deshalb sollen die Versuche auch mindestens im kommenden Jahr noch fortgesetzt werden.

"Wenn ich ehrlich sein soll, ich habe keine Ahnung. Wir probieren das jetzt einfach mal. Eigentlich wird die Kichererbse als relativ anspruchslose Kultur beschrieben. Deshalb hoffe ich, dass unsere Rechnung aufgeht."

Grundnahrungsmittel Kichererbsen

Kichererbsen sind anderswo auf der Welt schon seit Jahrtausenden ein Grundnahrungsmittel. Als Hülsenfrüchte sind sie fast unverzichtbar für eine fleischarme oder fleischlose Ernährung. Außerdem könnten sie mit fortschreitendem Klimawandel eine Alternative zu herkömmlichen Kulturen sein, meint Werner Brecht, der gerne mal etwas Neues ausprobiert.

"Baden war immer schon von der Sonne verwöhnt. Ich habe den Eindruck, dass es in den letzten Jahren noch extremer geworden ist."

In Oberhausen-Rheinhausen werden erstmals Kichererbsen angepflanzt. Die Pflanze stammt ursprünglich aus den Subtropen.
In Oberhausen-Rheinhausen werden erstmals Kichererbsen angepflanzt. Die Pflanze stammt ursprünglich aus den Subtropen.

Kichererbse braucht warme Temperaturen

Vor allem die Niederschlagsmenge sei stark rückläufig. Das sei für die klassischen Feldfrüchte ein Problem, meint der Landwirt. Deshalb sei es wichtig, neue Feldfrüchte zu testen.

Das Problem bei den Kichererbsen sind aber die Temperaturen. Die ursprünglich subtropische Pflanze verträgt Werte unter fünf Grad gar nicht. Optimal wären Durchschnittswerte um die 20 Grad. Und dieses Jahr war es lange kühl bisher. Die Nächte waren kalt, zu kalt für die Kichererbse. Jetzt allerdings glaubt Bauer Werner Brecht, werde es keine Nachtfröste mehr geben.

Falafel oder Hummus aus badischen Kichererbsen?

Außerdem muss die Kichererbse dringend in die Erde, denn sie braucht rund 100 Tage bis zur Ernte. Das wäre dann Mitte August. Aber wenn alles gut geht, in Rheinhausen, dann gibt es im Spätsommer dort die erste badische Falafel oder den ersten badischen Hummus.

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