Die Gefängnisse in Baden-Württemberg bekommen ein familienfreundliches Maskottchen: ein Erdmännchen, gemalt von einem Häftling der Justizvollzugsanstalt in Mannheim. Mit dem Maskottchen soll Kindern der Besuch im Justizvollzug erleichtert werden, teilt das Justizministerium mit.
Erdmännchen-Maskottchen als Kuscheltier
Das Maskottchen soll auch auf die familienfreundlichen Angebote hinweisen. Es soll in Form von Wandtattoos und Wegweisern mit Beginn des nächsten Jahres in Gefängnissen zum Einsatz kommen. "Auch die Herstellung von Kuscheltieren in Form des Erdmännchens ist in Planung, um den kleinen Besuchern Trost zu spenden", hieß es vom Ministerium.
Justizministerin Marion Gentges erklärte, dass Besuche von Kindern in den Justizvollzugsanstalten mit Unsicherheiten verbunden seien. Es sei ihr ein Anliegen, dass "auch im Justizvollzug die Bedürfnisse von Familien und insbesondere der Kinder von Inhaftierten Beachtung finden". Mit dem Erdmännchen solle eine angenehmere und kindgerechte Atmosphäre geschaffen werden. Es soll ein Zeichen dafür sein, um den Blick auch auf die Familien und Kinder zu richten, die im Alltag besondere Herausforderungen zu bewältigen haben, so Gentges.
Justizministerin Gentges lobt Projekt Einzigartig in Deutschland: Bio-Wein aus dem Justizvollzug
32 Gefangene leben und arbeiten auf dem landwirtschaftlichen Anwesen der JVA Heilbronn in Talheim. Am Freitag ist dort der erste Bio-Wein der Haftanstalt gelesen worden.
Gefangene in BW haben Ideen eingereicht für Maskottchen
Das Maskottchen wurde bei einem landesweiten Malwettbewerb unter den Gefangenen ausgewählt. Das Siegerbild des Wettbewerbs - ein Erdmännchen - soll in Zukunft in ähnlicher Form als Symbol für die kinderfreundliche Gestaltung des Besuchsumfelds in den Justizvollzugsanstalten stehen. Eine Projektgruppe wählte das Maskottchen aus mehreren eingereichten Beiträgen aus, weil es "am besten für die positive Atmosphäre" steht, die den Kindern von Häftlingen während der Besuche vermittelt werden solle, hieß es vom Ministerium. Das Erdmännchen sei ein neugieriges Tier, das von Kindern häufig als lustig empfunden werde.
Justizministerin Gentges sagte, sie sei "beeindruckt von dem Engagement der Gefangenen" und freue sich, dass das Maskottchen nun landesweit in den Justizvollzugsanstalten eingesetzt wird. Das Erdmännchen sei noch namenlos, sagte ein Ministeriumssprecher. "Allerdings zeichnet sich nach derzeitigem Stand ab, dass die Gefangenen und deren Kinder bei der wahrscheinlichen Vergabe des Namens beteiligt werden sollen."