Noch lässt die Umsetzung eines Hunderführerscheins in Baden-Württemberg auf sich warten. Zu sehen ist hier ein beiger Hund an einer Leine auf einer Wiese. Daneben steht jemand in Gummistiefeln.

Bereits jahrelange Debatte

Tierschutzbeauftragte fordert baldigen Hundeführerschein in BW

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Die Landestierschutzbeauftragte will, dass Hundehalter möglichst bald einen Hundeführerschein machen müssen. Die Landesregierung plant das eigentlich auch - nur wird etwas daraus?

Die Landestierschutzbeauftragte fordert eine rasche Einführung des geplanten Hundeführerscheins in Baden-Württemberg. Grüne und CDU hatten sich darauf vor drei Jahren im Koalitionsvertrag geeinigt, die Umsetzung lässt weiter auf sich warten.

Was müssten Tierbesitzer für den Hundeführerschein können?

Die Situation in den Tierheimen habe sich deutlich verschärft, sagte die Landestierschutzbeauftragte Julia Stubenbord dem SWR. Dort seien viele verhaltensauffällige Hunde untergebracht, die kaum noch vermittelt werden könnten. Ursache dafür sei, dass sich viele Menschen während der Corona-Pandemie einen Hund angeschafft hätten, mit dessen Haltung sie nicht klargekommen seien. Der Hundeführerschein mit einem Sachkundenachweis könne dieser Entwicklung entgegenwirken, so die Tierschutzbeauftragte.

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums wird noch an einem Entwurf gearbeitet. Bisher sei nicht klar, wie die Prüfung aussehen soll und wer den Sachkundenachweis kontrolliert.

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Verschiedene Ansichten zum Hundeführerschein

In der Gesellschaft wird die Einführung eines Hundeführerscheins sehr kontrovers diskutiert. Manche können sich überhaupt nicht vorstellen, wie ein Kurs und eine Prüfung umgesetzt werden könnten, da viele Hundeschulen bereits ausgebucht seien. Andere wiederum finden einen Hundeführerschein gut: Einen Hund zu haben, sei mit großer Verantwortung verbunden. Wenn es Probleme gebe, liege das meist am Halter und nicht am Hund.

In Niedersachsen gibt es seit 2013 einen verpflichtenden Hundeführerschein. Das Bundesland verspricht sich davon weniger Beißattacken und mehr Tierschutz. In der Schweiz gab es ebenfalls einen verpflichtenden Hundeführerschein, der wurde aber wieder abgeschafft: Laut dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) schwänzten 20 Prozent aller Hundehalter die Kurse. Außerdem habe nicht belegt werden können, dass es durch die Prüfung weniger Hundeattacken gegeben habe.

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