Wasserfilter und Zentren für Geflüchtete

Zerstörter Staudamm in der Ukraine: BW schickt Hilfe

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Nach der Zerstörung des Staudamms in der Ukraine steigen die Wasserpegel in den Überschwemmungsgebieten und damit die Not der Menschen. Helfer aus Baden-Württemberg sind im Einsatz.

In der Ukraine bedrohen Wassermassen mehr als 40.000 Menschen, nachdem am Dienstag ein Staudamm zerstört wurde. Erste Hilfen aus Baden-Württemberg sind auf dem Weg in die betroffenen Gebiete. Das Technische Hilfswerk schickt Tausende Wasserfilter, weil die Versorgung mit Trinkwasser vielerorts ausgefallen ist. Helferinnen und Helfer der Caritas errichten Auffangzentren für die Menschen, die flüchten müssen. Die aktuelle Lage und Hilfen im Überblick.

Zerstörter Staudamm in der Ukraine: Das ist bisher bekannt

Bei der Explosion am Dienstag wurde der Kachowka-Staudamm in der Südukraine teilweise zerstört. Der zugehörige Stausee erstreckt sich über eine Fläche, die viermal so groß ist wie der Bodensee. Er liegt in dem von Russland besetzten Teil der Region Cherson nahe der Front. Die ukrainischen Behörden melden steigende Wasserstände mit womoglich verheerenden Folgen für Mensch und Natur. Bis Donnerstagvormittag werde das Wasser noch um einen Meter ansteigen, sagte der Sprecher der Chersoner Militärverwaltung, Olexander Tolokonnikow, am Mittwoch im ukrainischen Fernsehen. Zugleich sagte er, dass der Staudamm weiter breche, weshalb das Wasser noch steigen könne.

Einen Tag nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine kristallisiert sich das Ausmaß der Katastrophe langsam heraus. Tausende mussten ihre überschwemmten Häuser verlassen. Jetzt wird die Ausbreitung von Seuchen befürchtet. pic.twitter.com/7FrJCaD1XN

Das Wasser fließt aus dem Stausee über die schwer beschädigte Staumauer ab. In der Großstadt Cherson stieg das Wasser laut Behörden um mehr als zwei Meter, die ersten Etagen von Gebäuden sind überschwemmt. Hunderttausende Menschen hätten keinen Zugang mehr zu Trinkwasser hieß es von Seiten der Ukraine.

Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für die Zerstörung verantwortlich. Bis zur Stunde gibt es keine zweifelsfreien Belege dafür, wer für den Bruch der Staumauer sorgte.

Hilfe aus Baden-Württemberg für die Menschen im überfluteten Gebiet

Erste Hilfskonvois aus Baden-Württemberg starteten am Mittwoch. Das Technische Hilfswerk (THW) aus Ulm lieferte 5.000 Wasserfilter. Ein einzelner Wasserfilter stellt laut der Hilfsorganisation die Versorgung einer Familie mit sauberem Wasser sicher. Der erste Lastwagen hat 25 Paletten mit Filtern an Bord. Er sollte am Mittwochvormittag starten. Weitere Transporte seien für Mittwochnachmittag geplant, teilte das THW mit. Man habe die Lieferung schon am Dienstag vorbereitet, nachdem die Ukraine ein Hilfeersuchen über das Europäische Katastrophenschutzverfahren gestellt hat.

Zum Versand fertige, in Plastik verpackte Kartons. Insgesamt 25 Paletten mit Wasserfiltern will das THW von Ulm aus in die Ukraine schicken. Sie sollen den Menschen, die von den Auswirkungen des zerstörten Staudamms betroffen sind, helfen.
Insgesamt 25 Paletten will das THW in die Ukraine schicken.

Initiative aus Lahr sammelt Spenden

Seit Mittwochmorgen sammelt die Initiative "Lahr hilft" im ehemaligen Postareal Sachspenden. Wer helfen will, könne die ganze Woche rund um die Uhr Güter abgeben.

Pirmin Styrnol sitzt im Vorstand von Lahr hilft. Er sagt: "Dadurch, dass nicht nur die Flut von unten kommt, sondern auch Artilleriebeschuss von oben, können sehr viele Menschen überhaupt nichts mitnehmen." Das bedeute, sie hätten nich viel mehr als die Kleidung, die sie tragen, Geldbeutel und Reisepass. "Aus diesen Gründen sammelt 'Lahr hilft' nun vor allem Sachspenden.

Die SWR-Reportage aus Südbaden:

Freiburg/Lahr

Katastrophe in Ukraine Schnelle Hilfe aus Freiburg und Lahr nach zerstörtem Staudamm

Nachdem der Kachowka-Staudamm im Süden der Ukraine zerstört wurde, kommt erste Hilfe aus Südbaden. Das ist dringend notwendig, denn viele haben nur noch die Kleidung die sie tragen.

SWR4 BW aus dem Studio Freiburg SWR4 BW Südbaden

Caritas aus Freiburg baut Hilfszentren nach Dammbruch

Die Helferinnen und Helfer von Caritas International (Sitz in Freiburg) haben Aufnahmezentren eingerichtet, unter anderem in Odessa, Mykolajiw und in Cherson. Menschen finden dort Schutz, die vor den Überschwemmungen flüchten müssen. Schon vor der Katastrophe sei die Versorgungssituation in der Region schlecht gewesen, sagte Gernot Krauß, Länderreferent für die Ukraine bei der Caritas. Außerdem litten die Menschen darunter, "dass sie jetzt wieder vertrieben werden - teilweise zum zweiten oder dritten Mal - dass sie nicht wissen, wie es weitergeht".

In der Stadt Mykolajiw im Überflutungsgebiet müssten die Helferinnen und Helfer der Caritas immer wieder damit rechnen, durch russisches Militär beschossen zu werden. Dadurch werde es extrem schwierig, Hilfsgüter in die Region zu liefern. Ein weiteres Problem sei die Verminung, fügt Krauß hinzu: "Die Minen sind durch die Wassermassen verlagert worden. Man weiß gar nicht, wo die sich befinden. Das Risiko, verletzt oder getötet zu werden, ist sehr hoch."

Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf BW

Ulm

Nach Staudammzerstörung bei Cherson Aus Ulm in die Ukraine: THW schickt 5.000 Wasserfilter

Das Technische Hilfswerk unterstützt die Ukraine nach der Explosion eines Staudamms mit 5.000 Wasserfiltern. Die ersten Transporte sind am Mittwoch vom THW Logistikzentrum Ulm aus gestartet.

SWR4 BW am Mittwoch SWR4 Baden-Württemberg

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SWR

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