Fahrgäste müssen in Heilbronn auch am zweiten Tag des Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr mit Einschränkungen rechnen. Die kommunalen Buslinien bleiben stehen, die regionalen Busse fahren aber. Da auch die Stadtwerke Heilbronn bestreikt werden, müssen die Stadtbahnlinien die Innenstadt umfahren. Auch das Hallenbad "Soleo" ist vom Streik betroffen, so Katharina Kaupp, Bezirksgeschäftsführerin von ver.di Heilbronn-Neckar-Franken.
Streik in Heilbronn: Kundgebungen auf Bollwerks- und Kiliansplatz
Eine Kundgebung oder Demonstration gab es am Donnerstag, dem ersten Streiktag, nicht. "Es wurde in Heilbronn still gestreikt", sagte Katharina Kaupp. Die Beschäftigten blieben demnach zu Hause und die Busse im Depot.
Am Freitag gehen die Beschäftigten aber wieder auf die Straße. Um 9 Uhr fand auf dem Heilbronner Bollwerksplatz eine Kundgebung statt. Hier machten die ÖPNV-Angestellten ihrem Unmut über die Arbeitszeiten und die Bezahlung Luft.
Um 16:30 Uhr wird es auf dem Kiliansplatz eine weitere Kundgebung geben. Unterstützt wird der Warnstreik von der Klimaschutzbewegung Fridays For Future. Auch sie wir dann mit von der Partie sein.
Gemeinsamer Protesttag Streiks am Freitag: ver.di und Fridays For Future demonstrieren in BW
ver.di setzte am Freitag den Warnstreik im ÖPNV in sieben baden-württembergischen Städten fort. Dabei fanden auch gemeinsame Proteste mit Fridays For Future statt.
Städtisches Hallenbad vom Streik betroffen
In Heilbronn ist im Unterschied zu den anderen Städten auch das Hallenbad betroffen. So wurde am Donnerstag die Sauna im "Soleo" nicht geöffnet. Am Freitag bleibt dann das gesamte Bad geschlossen. Im Hallenbad in Heilbronn-Biberach ändert sich an den Schwimmzeiten nichts, hier sind die Besuchszeiten unter der Woche ohnehin eingeschränkt.
Dritte Verhandlungsrunde im März
Die Gewerkschaft ver.di verhandelt aktuell in allen Bundesländern außer in Bayern über neue Manteltarifverträge für die kommunalen Nahverkehrsbetriebe, allerdings unterscheiden sich die Forderungen. In Baden-Württemberg will ver.di unter anderem erreichen, dass die Arbeitszeit nach und nach abgesenkt wird und sich die Beschäftigten Arbeitszeiten bei Verspätungen vollständig anrechnen lassen können. Außerdem möchte die Gewerkschaft eine Schichtzulage durchsetzen. Für die Nahverkehrsbetriebe sitzt der Kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg am Verhandlungstisch. Der Verband hatte die Forderungen zuletzt als maßlos und nicht finanzierbar zurückgewiesen.
Mit den Warnstreiks am Donnerstag und Freitag soll der Druck auf die Arbeitgeberseite erhöht werden. Die dritte Verhandlungsrunde ist nach Gewerkschaftsangaben für den 5. und 6. März geplant. Neben Heilbronn werden an beiden Tagen auch die kommunalen Nahverkehrsbetriebe in Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen und Konstanz bestreikt.