Am 3. Oktober ist Tag der Deutschen Einheit - für die einen ein Tag der Freude, andere stehen dem Feiertag skeptisch gegenüber und manche freuen sich einfach, frei zu haben oder gar mit Brückentag ein verlängertes Wochenende. Bei einer nicht repräsentativen Umfrage in der Heilbronner Innenstadt zeigt sich eine durchmischte Gefühlslage gegenüber dem Feiertag. Einige erinnern sich zudem, wie sie damals die Einheit erlebten - damals hauptsächlich positiv, inzwischen hat sich das Blatt bei manchem gewendet.
Freude über den freien Tag - aber keine Feier
Einige der Befragten nutzen den Feiertag für einen Ausflug in die Natur, andere machen sich zu Hause einen gemütlichen Tag. So richtig feiert die Einheit aber keiner der Befragten. "Was gibt es da zu feiern?", fragt eine Frau. Viele denken trotzdem positiv über die Wiedervereinigung und erinnern sich an die Begeisterung damals.
Eine jüngere Befragte äußert, dass sie es gar nicht gewohnt sei, dass man den Tag der Deutschen Einheit feiert. Es sei ein Feiertag wie jeder andere und habe keine besondere Bedeutung für sie.
Enttäuschung über politische Lage in Ostdeutschland
Ein Mann in der Heilbronner Fußgängerzone sagt, er habe sich gefreut, als 1989 die Mauer gefallen sei und freue sich nach wie vor über die Wiedervereinigung, beschreibt die Menschen in Ostdeutschland aber als "ein bisschen undankbar", obwohl Westdeutschland den Osten so sehr unterstützt habe. Er habe damals mit eigenen Augen kurz vor dem Mauerfall gesehen, wie heruntergekommen die Häuser und Straßen in der damaligen DDR waren, jetzt sei aber alles wieder schön.
Aber trotzdem sei es gut, dass "wir wiedervereint" sind, so ein Passant.