Städte in Heilbronn-Franken rüsten auf und sagen Hitze den Kampf an

So wird eine Innenstadt im Sommer fit für Hitzewellen

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Innenstädte werden an Hitzetagen unerträglich heiß. Dagegen haben Städte Konzepte, die für Abkühlung sorgen sollen. Bad Mergentheim kämpft beispielsweise dagegen an.

Die Hitze hält an, diese Woche werden Temperaturen von teilweise über 35 Grad erreicht. Städte in Heilbronn-Franken wollen mit verschiedenen Ideen, wie beispielsweise neuen Trinkbrunnen, für Abkühlung sorgen. Eine der heißesten Städte Deutschlands, Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis), geht einen Schritt weiter und baut einen Platz in der Innenstadt komplett um. Der Gänsmarkt wird neu angelegt und soll so an Hitzetagen drei Grad kühler werden als bisher.

"Oase des Aufenthalts" in der Bad Mergentheimer Innenstadt

Die Bauarbeiten am Gänsmarkt sind in vollem Gange. Es ist das Starterprojekt der Landesgartenschau 2034 in Bad Mergentheim. Im Frühjahr kommenden Jahres soll der neue, kühlere Platz fertiggestellt sein. "Der Ort wird künftig eine Oase des Aufenthalts", verspricht Stadtplanerin Kathrin Herz. Eine bioklimatische Analyse des Deutschen Wetterdienstes bestätigt, dass der Platz durch die Maßnahmen kühler wird.

Der dunkle Asphalt, der sich im Sommer stark aufheizt, ist weg. Verlegt werden jetzt großformatige, helle Muschelkalkplatten. Teile des Areals sind bereits entsiegelt. "Die wassergebundene Wegedecke, ein Sandgemisch, ist unser Superschwamm", sagt Herz, die das Prinzip der Schwamm-Stadt erklärt. Die Stadt soll - wie ein Schwamm - Regen aufnehmen. Bei starkem Regen soll dies Überschwemmungen verhindern. Gleichzeitig kann das gespeicherte Wasser bei Trockenheit und Hitze wieder durch Verdunstung abgegeben werden - die Stadt bleibt kühler. Zu den Cooling-Maßnahmen gehören darüber hinaus eine Sprühnebelanlage, die an heißen Tagen und Nächten für Abkühlung sorgen soll, sowie ein Trinkbrunnen.

Trinkbrunnen und Wasserspender auch in anderen Städten

Einen Trinkbrunnen gibt es aber nicht nur in Bad Mergentheim. Auch in Künzelsau (Hohenlohekreis) wurde erst im Juni ein zweiter Trinkbrunnen in Betrieb genommen, der mit 9.000 Euro aus dem Bürgerbudget gefördert wurde. In Schwäbisch Hall gibt es seit dem vergangenen Jahr zwei kostenlose Trinkwasserspender im Froschgraben in der Innenstadt und in Rosengarten-Westheim, direkt neben der Grundschule. Frisches Trinkwasser für Gäste und Einheimische gibt es unter anderem auch auf dem Marktplatz in Öhringen (Hohenlohekreis), dort wurde der Trinkbrunnen erst vor wenigen Wochen offiziell eingeweiht.

Auch in Lauffen am Neckar (Kreis Heilbronn) wurde am Neckarradweg in der Brückenstraße ein Trinkbrunnen für Radfahrer gebaut. Im Bürgerbüro gibt es ebenfalls einen Wasserspender. In Eppingen (Kreis Heilbronn) sorgt seit der Gartenschau 2022 der Weiherpark mit Bachlauf, künstlich angelegtem Weiher, Wassertischen und einem Wasserspielplatz für Abkühlung. Außerdem haben beispielsweise die Stadt Heilbronn und der Hohenlohekreis eine Karte mit Orten erstellt, an denen es auch an heißen Tagen kühl ist.

In Heilbronn haben viel Bürgerinnen und Bürger am Dienstag die kühlen Orte aufgesucht, berichtet SWR-Reporter Thorsten Weik:

Auch Heilbronn zieht nach

In Heilbronn wurde das Thema der Trinkwasserspender schon seit längerem diskutiert, jetzt sollen Brunnen gebaut werden. Wie eine Sprecherin der Stadt auf SWR-Anfrage mitteilte, sollen in den kommenden Wochen auf dem Marktplatz und dem Kiliansplatz zwei Trinkwasserbrunnen installiert werden. Zudem unterstützt das Heilbronner Gesundheitsamt die "Refill-Kampagne". Dabei können sich Durstige ihre leere Trinkflasche bei örtlichen Gastronomen und Händlern kostenlos auffüllen lassen. Aktuell können sich Bürgerinnen und Bürger in den vier Quartierszentren wie im Augärtle oder der Bahnhofsvorstadt kostenlos mit Wasser versorgen, allerdings nur zu den Öffnungszeiten.

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