In Heilbronn ist weiterhin kein Ende der Prostitution in Sicht. Auch nach mehreren Verurteilungen von Zuhältern habe sich die Lage der Prostituierten in der Stadt kaum verändert, so das LKA. Und das, obwohl die Straßenprostitution nach wie vor verboten bleibt. Wolfgang Fink, Kriminalhauptkommissar beim Landeskriminalamt (LKA), ist leicht desillusioniert.
Etwas Hoffnung bereitet Wolfgang Fink die Tatsache, dass Frauen in der Branche jetzt merken, dass sie mit der deutschen Polizei sprechen können. In deren Heimatländern habe die Polizei oft eine andere Stellung. Der Zugang zu den Frauen sei jedoch schwierig, oft sprechen sie kein Deutsch und kennen die deutschen Gesetze nicht, so Fink weiter.
Polizei kämpft gegen Kriminelle
Die Polizei versucht in Heilbronn, die kriminellen Banden und Zuhälter vor Gericht zu bringen. Mehrere Urteile vor Heilbronner Gerichten zeigen, die Arbeit ist zwar mühsam, aber immer wieder erfolgreich. Ernüchternd ist jedoch, dass die Lücken, die die Verurteilten hinterlassen, relativ schnell wieder aufgefüllt werden, so Fink. Er wünsche sich ein generelles Prostitutionsverbot in Deutschland. In der SWR-Sendung "Zur Sache BW" am Donnerstagabend hat Fink detailliert über das Thema gesprochen.
Gewalttaten, Festnahmen und Gerichtsprozess Nach Verbot: So arbeiten Frauen in der Prostitution in Heilbronn
In Heilbronn ist Straßenprostitution seit 2022 verboten und die Sexarbeiterinnen kaum zu sehen. Ihre Probleme sind aber nicht verschwunden, wie Hilfsorganisationen berichten.
Verein kämpft für mehr Aufklärung in der Gesellschaft
Im gesamten Bundesgebiet arbeiten schätzungsweise bis zu 400.000 Frauen im Prostitutionsgewerbe, sagt Katja Ryzak, Vorsitzende des Vereins "Hope" mit Sitz in Bretzfeld (Hohenlohekreis). Der Verein versucht Frauen aus der Prostitution zu helfen, denn neun von zehn Frauen würden die Arbeit nicht freiwillig tun, so Ryzak. Sie hofft auch, dass die Gesellschaft noch mehr über das Thema Prostitution aufgeklärt wird. Oft werde Prostitution als normaler Job dargestellt, allerdings würden die meisten nicht freiwillig anschaffen.