Die Polizei räumt rund um die Ermittlungen um tote Seniorinnen im Raum Schwäbisch Hall erstmals Fehler ein. Dabei geht es um übersehene Spuren in der Wohnung einer Frau. Ihr Tod wird bis heute als Unfall gewertet. Doch: Angehörige hatten in der Wohnung selbst einen großen Fleck unter einer Fußmatte entdeckt.
Inzwischen ist laut Polizei klar: Es ist Blut der Verstorbenen. Das zuständige Polizeipräsidium Aalen sagte dem SWR am Donnerstag, der Fleck hätte bei der Beweissicherung entdeckt werden müssen.
Polizei will Lehren aus dem Fall ziehen
Bedauerlicherweise seien in diesem Fall Qualitätsstandards nicht eingehalten worden, heißt es weiter. Diese Erkenntnisse sollen intern intensiv nachbereitet werden, so wolle man bestehende Prozesse überarbeiten und optimieren.
Zu Beginn der Ermittlungen habe nichts auf ein Fremdverschulden hingedeutet - die Ermittlungen der Kriminalpolizei nicht und auch nicht die Leichenschau, teilt die Polizei weiter mit. Bis heute schließt die Polizei einen Tod infolge eines Sturzes nicht aus.
Laut Angehörigen der Frau war deren Handtasche offen, eine Holzkiste aufgebrochen und Telefonkabel durchschnitten. Die Polizei sei darüber erst später informiert worden, daraufhin durchgeführte Ermittlungen hätten weiter keinen Hinweis auf ein Raubdelikt ergeben.
Keine Spuren von mutmaßlichem Serientäter gefunden
Die Polizei weist zusätzlich daraufhin, dass es unklar sei, von wann das Blut stammt und wann der Fußabtreter über den Fleck gelegt wurde. Spuren eines Angeklagten, der sich derzeit wegen zwei anderen Tötungsdelikten vor dem Heilbronner Landgericht verantworten muss, seien nicht gefunden worden. Ob in diesem Todesfall weiter ermittelt werde, entscheide die Staatsanwaltschaft, heißt es.
Ein Überblick über die Geschehnisse in Schwäbisch Hall im vergangenen Winter: