Rund 250.000 Besucherinnen und Besucher hatten sich die Veranstalter auf dem Heilbronner Weindorf erhofft, so viele waren es im Jahr davor. Doch es sind nur rund 180.000 geworden. Das wechselhafte Wetter und die fehlende Stadtbahnverbindung S4 sorgten für deutlich weniger Besucherandrang. Auch wenn die Marktbeschicker mit der Stimmung vor Ort laut einer Umfrage der Veranstalter weitgehend zufrieden waren - mit dem Umsatz sind sie es nicht.
Jüngeres Publikum erreicht
Ein Ziel wurde für Steffen Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH und damit Veranstalter des Weindorfs, erreicht: ein jüngeres Publikum für das Weindorf zu gewinnen. Und damit das Publikum, das auch die nächsten 20 oder 30 Jahre noch auf das Weindorf geht, hofft er. Auf der Kehrseite gab es auch Rückmeldungen des älteren Publikums, das beklagt, es sei nicht mehr wie früher. Für die Winzerinnen und Winzer zeigte sich außerdem: Die Jüngeren trinken verantwortungsbewusster. Das macht sich in der Kasse bemerkbar.
Finanzielle Entlastungen für die Standbetreiber gefordert
Junge Betriebe seien häufig deutlich zufriedener mit dem Weindorf gewesen als die alteingesessenen Stände, heißt es laut der Umfrage der Veranstalter. Für das nächste Jahr müsse man sich jetzt aber zusammensetzen, wie man die Standbesitzer finanziell entlasten könne, sagte Daniel Drautz von der Genossenschaftskellerei Heilbronn und Sprecher der Weindorfgemeinschaft.
Neue Öffnungszeiten kommen auf den Prüfstand
Für ein Fest dieser Größenordnung habe es beim Thema Sicherheit ein "unterdurchschnittliches Aufkommen von Vorfällen" gegeben, sagt Schoch. Das Sicherheitskonzept habe funktioniert. Die neuen Öffnungszeiten müsse man dagegen noch einmal hinterfragen, meint er. Dieses Jahr öffnete das Weindorf erst zu späterer Stunde als im Vorjahr. Da seien einige Leute enttäuscht gewesen, dass sie gerade am Wochenende nicht bereits zum Mittagessen kommen konnten.