Sie hat Tradition - nicht nur in Württemberg: die Weinhoheit. Während in Rheinland-Pfalz gerade heftig über eine Änderung von der Weinkönigin hin zum "PfalzweinBotschafter" diskutiert wird, will Württemberg an der Tradition festhalten, sie modernisieren und das Amt eventuell auch erweitern. Künftig könnte es nämlich auch einen Württemberger Weinkönig geben, so der Geschäftsführer des Weinbauverbands Württemberg Hermann Morast im Gespräch mit dem SWR Studio Heilbronn - sofern sich eben auch Männer bewerben.
Die Weinkönigin und ihr Amt modernisieren
In Württemberg will man an der Tradition festhalten, erklärt Morast, auch wenn es immer wieder Diskussionen über das Amt der Weinhoheiten gibt. Diese Tradition zu bewahren, sie aber auch an die heutige Zeit anzupassen, das ist die Herausforderung, meint er, und der stelle man sich in Württemberg.
Allerdings bemängelt er bei der allgemeinen Diskussion, dass zu viel über und zu wenig mit den Frauen gesprochen wird. So werden beim Weinbauverband Württemberg zum Ende jeder Amtszeit Gespräche mit den ausscheidenden Weinhoheiten geführt, wie man sie beispielsweise in Zukunft besser unterstützen, aber auch, wie man das Amt besser für die Moderne ausrichten kann.
Weinhoheiten auch auf Social Media aktiv
Ein Beispiel: Die Weinhoheiten sind auch selbst aktiv und haben inzwischen einen selbst geführten Instagram-Account, erklärt Morast. So können die Themen Wein und Weinhoheit ebenfalls an eine jüngere Zielgruppe herangeführt werden.
Drei Kandidaten wollen sich Titel sichern Neustadt: Pfälzische Weinkönigin wird von "PfalzweinBotschafter" abgelöst
Die diesjährige Wahl der Pfälzischen Weinkönigin im Oktober ist anders als sonst. Wie der Verein Pfalzwein e.V. mitteilt, wird es das Amt der Pfälzer Weinkönigin nicht mehr geben, dafür aber "PfalzweinBotschafter". In diesem Jahr steht zum ersten Mal auch ein Mann zur Wahl.
Weinbauverband will Bewerbungen von Männern prüfen
Generell sei man beispielsweise auch für Bewerbungen von Männern offen. Da ist es auch egal, ob es genügend Bewerberinnen auf das Amt gibt, erklärt der Geschäftsführer. Eine ernsthafte Bewerbung eines Mannes würde man genauso prüfen wie die einer Frau. Nur vorgekommen ist das eben bisher noch nicht, so Morast weiter, denn das Amt ist bisher nur für Frauen ausgeschrieben. Von zu wenigen Bewerberinnen könne bislang aber auch keine Rede sein.
Hitzige Diskussion in der Pfalz über Pfalzwein-Botschafterin
Die Entscheidung der Pfälzer Kolleginnen und Kollegen zu kommentieren, aus der Weinkönigin eine Wein- oder Marken-Botschafterin zu machen, die dann auch statt einer Krone eine Anstecknadel überreicht bekommen soll, stehe ihm nicht zu, so Morast. Jedes Weinbaugebiet treffe da seine eigenen Entschlüsse. Vor Ort wird das Thema Wein-Botschafterin allerdings heftig diskutiert.