Erfolgreicher Kampf

Bürgerspital Wertheim mit Notaufnahme gestartet

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Wertheim hat wieder ein Krankenhaus: Am Dienstag ist das neue Bürgerspital gestartet. An der Finanzierung beteiligt sich auch die Stadt.

Krankenhaus-Neustart in Wertheim (Main-Tauber-Kreis): Im Bürgerspital hat am Dienstag der Betrieb begonnen. Gestartet wurde in den Abteilungen für Chirurgie und Innere Medizin sowie in der Zentralen Notaufnahme. Diese wird zunächst werktags zwischen 8 und 18 Uhr Anlaufstelle für medizinische Notfälle sein, der Betrieb soll schrittweise ausgebaut werden. Rund 100 Menschen arbeiten im Haus. Nach dem Aus der insolventen Rotkreuzklinik Mitte letzten Jahres soll so die medizinische Versorgung von rund 50.000 Menschen gesichert werden.

Notaufnahme Bürgerspital Wertheim

Bevölkerung erleichtert

Viele Wertheimer sind froh und erleichtert, dass sie "ihr" Krankenhaus wieder haben. "Wir müssen sonst bis nach Würzburg und Aschaffenburg fahren", sagt eine Frau am Eingang. Ein Bürger meint: "Es ist gut, dass hier Leute zusammengehalten haben, die alles Mögliche getan haben, damit das Krankenhaus wieder in Betrieb gehen kann."

Stadt hat Klinik gekauft

Wertheim mit seinen knapp 23.000 Einwohnern hat sich erfolgreich gegen den deutschlandweiten Trend der Klinikschließungen gestemmt. Nach dem Aus der Rotkreuzklinik hat die Stadt das erst vor einigen Jahren eröffnete Krankenhaus mit seinen 162 Betten samt Areal gekauft und vermietet die Flächen an unterschiedliche Nutzer. Eine gemeinnützige Gesellschaft betreibt das Bürgerspital, zu dem Grund- und Regelversorgung sowie Notaufnahme, aber auch eine Fachklinik für adipöse Patienten gehören. Seit Dezember laufen dort bereits Operationen wie beispielsweise Magenverkleinerungen.

Gemeinsam fürs Krankenhaus gekämpft

Die Notfallversorgung war stets zentrales Thema in der Diskussion um den Wertheimer Krankenhausstandort. Dafür kämpften Stadt, Bürgerschaft, Wertheimer Ärzte und ein Aktionsbündnis mit unterschiedlichen Protestaktionen. Die Stadt hat sich verpflichtet, das zu erwartende jährliche Defizit der Notaufnahme mit 2,75 Millionen Euro auszugleichen und setzt dabei auf die Unterstützung des Landkreises und umliegender Kommunen. Die Stadt rechnet wegen der Kosten damit, dass im Wertheimer Haushalt an mehreren Stellen gespart werden muss. Zudem muss die Grund- und Gewerbesteuer angehoben werden. Welchen Betrag der Main-Tauber-Kreis beisteuert, ist noch unklar. Eine Entscheidung darüber steht noch aus. "Wir wollten aber unbedingt starten, auch mit der Notaufnahme", sagt Brigitta Lahode, Mitglied der Geschäftsleitung. Man wolle bürgernah sein und auch Vorbild sein für die umliegenden Krankenhäuser, die 60 Kilometer weit entfernt seien.

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SWR

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