Landmaschine mit weit ausladender Spritzmittel-Vorrichtung fährt durch ein blühendes Rapsfeld

Deutscher Bauerntag in Cottbus

Bauernpräsident enttäuscht: Entlastungspaket für Landwirte "nur ein Päckchen"

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Peter Wedig
Peter Wedig

Kurz vor dem Bauerntag hat sich dich Regierung auf ein Entlastungspaket für Landwirte geeinigt. Doch von denen heißt es: Das reicht nicht. Es könnten sogar neue Proteste drohen.

Steuerliche Entlastungen, weniger Bürokratie und eine stärkere Stellung der Landwirte in der Kette bis zum Handel: Auf diese Punkte hat sich die Ampel-Koalition kurz vor Beginn des Deutschen Bauerntags am Mittwoch und Donnerstag in Cottbus geeinigt, heißt es von den jeweiligen Fraktionschefs. Doch für Bauernpräsident Joachim Rukwied aus Eberstadt (Kreis Heilbronn) ist das Paket eine Enttäuschung. Es sei in keiner Weise eine ausreichende Kompensation für die stark belastete Landwirtschaft, sagte Rukwied dem SWR.

Er habe dagegen konkrete Vorschläge, wie man die Wettbewerbsfähigkeit für die heimische Landwirtschaft wiederherstellen könnte, so Rukwied, wie beispielsweise eine Rücknahme des Tierschutz- und des Düngegesetzes. Rukwied wird sich in Cottbus den 500 Delegierten zur Wiederwahl stellen.

Das Paket ist ein Päckchen und Lichtjahre von einer echten Entlastung entfernt.

Bauernverband Heilbronn-Ludwigsburg ebenfalls enttäuscht

Auch Stefan Kerner, Vorsitzender des Bauernverbands Heilbronn-Ludwigsburg, ist enttäuscht von dem Paket. Noch dazu sei unklar, wie beispielsweise der Bürokratieabbau genau aussehe. Hier hat er aber noch Hoffnung: Weniger Dokumentationspflicht würde bedeuten, mehr Zeit für die Arbeit auf dem Feld zu haben - was die frustrierte Stimmung unter den Landwirten deutlich bessern könnte. Gleichzeitig hätte der Staat auch etwas davon, wenn es in den Behörden weniger Bürokratie gebe.

Neue Proteste drohen

Die Spannung ist groß, was Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) im Gepäck hat, der am Donnerstag auf dem Bauerntag sprechen wird. Wenn das die Bauern als zu leicht befinden, sind weitere Demonstrationen nicht ausgeschlossen, ist zu hören, wenn auch nicht gleich nach dem 30. Juni. Denn da steht erst mal die Ernte an.

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