Oktober ist Brustkrebs-Monat

Brustrekonstruktion: Nur 30 Prozent entscheiden sich dafür

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Jan Arnecke
Jan Arnecke

Nur rund 30 Prozent der Patientinnen, die infolge von Brustkrebs eine Brust verloren haben, entscheiden sich in Heilbronn für den Wiederaufbau. Das hat verschiedene Gründe.

In Baden-Württemberg erkranken jährlich rund 10.000 Frauen an Brustkrebs. Im Brustkrebs-Monat Oktober soll Jahr für Jahr für das Thema sensibilisiert werden. Und nicht immer ist eine Mastektomie, also die teilweise oder vollständige Entfernung der betroffenen Brustdrüse, nötig. Wenn allerdings eine Brust abgenommen werden müsse, entschieden sich nur rund 30 Prozent der Betroffenen am Heilbronner SLK-Klinikum für eine anschließende Brustrekonstruktion. Professor Nikolaus de Gregorio, Direktor der gynäkologischen Klinik am SLK-Klinikum, erläutert die Gründe.

Ältere Frauen entscheiden sich oft gegen den Wiederaufbau

Vor allem ältere Frauen entschieden sich in Heilbronn häufig gegen den Wiederaufbau der Brust, so de Gregorio. Zwar gebe es positive psychologische Effekte eines Wiederaufbaus, gerade bei jüngeren Patientinnen, doch berge dieser auch mehr Risiken und sei komplexer.

Die Entfernung ohne den Wiederaufbau ist die deutlich einfachere Operation mit dem kürzesten Krankenhausaufenthalt.

Auch müsste im Falle einer Rekonstruktion die Brust nach der Mastektomie bestrahlt werden. Sechs Wochen Bestrahlungstherapie - das schreckt gerade ältere Patientinnen nach de Gregorios Erfahrung oft ab.

Implantat oder Eigengewebe: Beides birgt Risiken

Für die Rekonstruktion gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen Implantate, zum anderen den Wiederaufbau mit Eigengewebe. Beide Varianten hätten ihre eigenen Nachteile und Risiken. So könne sich gerade durch die anschließend nötige Bestrahlung bei einem Implantat eine sogenannte Kapsel bilden, die Brust werde sehr fest und fühle sich unnatürlich an.

Neue Brust

Die Rekonstruktion mit Eigengewebe dagegen sei ein großer Eingriff, der auch Narben von bis zu 25 Zentimetern mit sich bringen könne, erklärt der Klinikdirektor.

Manchmal muss man verhandeln

Für welche Variante sich die Patientinnen auch entscheiden - am wichtigsten sei die onkologische Sicherheit, dass die Erkrankung im Griff sei. Um dies zu gewährleisten, sei es in manchen Fällen auch empfehlenswert, die Brust nicht wieder aufzubauen. "Da muss man dann manchmal auch mit den Patientinnen verhandeln", weiß de Gregorio.

Zuletzt wieder mehr Krebserkrankungen entdeckt

Zuletzt habe auch die Zahl der neu entdeckten Krebserkrankungen, sei es Brustkrebs oder eine andere Krebsart, wieder zugenommen, da viele Patientinnen und Patienten sich während der Corona-Pandemie gescheut hätten, zur Vorsorge zu gehen oder es schlichtweg vergessen hätten.

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