Größtenteils friedlich - wenige Zwischenfälle

2.000 Menschen demonstrieren gegen AfD-Wahlkampfauftakt in Heilbronn

Stand

In Heilbronn hat sich die AfD am Samstag zum Wahlkampfauftakt für 2024 getroffen. Dagegen gab es eine Protestveranstaltung - sie verlief laut Polizei weitgehend friedlich.

Die Alternative für Deutschland (AfD) hat am Samstagabend in Heilbronn ihren Wahlkampfauftakt für das Jahr 2024 veranstaltet. Zuvor hatte eine angemeldete Gegendemonstration stattgefunden. Die Polizei sprach von zeitweise rund 2.000 Protestierenden. Die Straßen rings um die Veranstaltungshalle waren bereits ab Mittag gesperrt. Es kam immer wieder zu größeren Verkehrsbehinderungen. Die Polizei hatte schon im Vorfeld an alle Seiten appelliert, friedlich zu bleiben.

Protestveranstaltung gegen die AfD im Regen

Der Protestzug kam am späten Nachmittag an der Veranstaltungshalle Harmonie an. Mehr als 50 Organisationen, Parteien, Vereine und Gewerkschaften hatten dazu aufgerufen. Zu hören waren immer wieder Musik, Pfiffe, Buhrufe und Sprechchöre gegen die AfD - und das zum Teil unter widrigen Bedingungen: Mit Regenschirmen und Regenjacken trotzten die Demonstrierenden mehreren heftigen Regenschauern und starkem Wind.

Die Polizei war nach eigener Aussage den Tag über mit "mehreren Hundertschaften vor Ort". Zu sehen waren in den Straßen unter anderem Polizistinnen und Polizisten mit Pferden sowie Bereitschaftspolizistinnen und -polizisten mit Helm und Montur. Bis zum Abend sei alles friedlich verlaufen, so die Polizei.

Wenige Zwischenfälle am Samstag

Am Sonntag teilte das Polizeipräsidium mit, es habe nur wenige Zwischenfälle gegeben. So seien mehrere Platzverweise ausgesprochen und sechs Personen festgenommen worden - aufgrund von Körperverletzungen, Verstößen gegen das Versammlungsgesetz durch Vermummung und dem Werfen von Pyrotechnik sowie eines Hausfriedensbruchs. Ein Mann hatte sich einen Weg auf das Dach der Harmonie verschafft und von dort einen "rauchenden Gegenstand" vor den Eingang des Veranstaltungszentrums geworfen. Verletzt wurde aber niemand.

In der Heilbronner Harmonie hat die AfD am Samstag zum Wahlkampfauftakt eingeladen, auch Tino Chrupalla war dabei.
In der Heilbronner Harmonie hat die AfD am Samstag zum Wahlkampfauftakt eingeladen, auch Tino Chrupalla war dabei. Bild in Detailansicht öffnen
Gegendemo zur AfD-Wahlkampfveranstaltung in Heilbronn
Am Nachmittag startete die Gegendemo zum AfD-Wahlkampfauftakt in Heilbronn. Bild in Detailansicht öffnen
Die Polizei überwacht die Gegendemo schon lange vor Beginn der AfD-Veranstaltung in Heilbronn
Die Polizei überwachte die Gegendemo schon lange vor Beginn der AfD-Veranstaltung in Heilbronn. Bild in Detailansicht öffnen
Gegendemo zur AfD-Wahlkampfveranstaltung in Heilbronn
Vom Frankenstadion zog der Demonstrationszug am Nachmittag in Richtung der Heilbronner Harmonie. Bild in Detailansicht öffnen
Gegendemo zur AfD-Wahlkampfveranstaltung in Heilbronn
Schon am Mittag hatten sich erste Demonstrierende vor der Veranstaltungshalle Harmonie versammelt, in der die AfD ihren Wahlkampfauftakt veranstaltete. Bild in Detailansicht öffnen

Großer Andrang bei AfD-Veranstaltung

Der Andrang beim AfD-Wahlkampfauftakt in der Heilbronner Harmonie war riesig. Schon drei Stunden vor Veranstaltungsbeginn warteten einige Interessierte. Die Halle war voll, rund 1.400 Menschen passen hinein. Unter anderem sprachen die Bundesvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla sowie Maximilian Krah, Spitzenkandidat für die Europawahl im Juni. Krah, einst Mitglied der CDU, sitzt seit 2019 für die AfD im Europaparlament. Er gilt in der AfD als rechter Hardliner.

Die Parteispitze zeigte sich in Heilbronn nach außen hin einig und geschlossen. Begrüßt wurde sie vom Publikum mit Standing Ovations. Nicht nur Weidel, die relativ am Anfang sprach, erntete für ihre Rede großen Applaus.

Polizei appellierte an alle Seiten: friedlich bleiben

Der Heilbronner Polizeipräsident Frank Spitzmüller hatte sich bereits im Vorfeld der Veranstaltung in einer Mitteilung an alle Seiten gewandt: "Wir werden als neutraler Garant die Versammlungs- und Meinungsfreiheit vor Ort garantieren und appellieren an alle Teilnehmenden, diese Grundrechte friedlich auszuüben." Es sei richtig und wichtig für Überzeugungen einzutreten - auch mit Nachdruck. Aber dies müsse friedlich und ohne strafrechtlich relevantes Verhalten geschehen, so Spitzmüller weiter.

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