Wegen Unfällen sind im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg 35 Mal Oberflächengewässer wie Bäche und Flüsse verunreinigt worden. Drei Mal geriet nach Unfällen eine Verunreinigung bis ins Grundwasser, wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte. Fast die Hälfte der Unfälle passiert laut Umweltbundesamt in der Regel wegen menschlichen Fehlverhaltens.
Rettungskräfte verhinderten mehr Schaden
Insgesamt geschahen im vergangenen Jahr rund 200 Unfälle, die gefährlich für das Wasser in Baden-Württemberg waren. Oft kam es aber nicht zu größeren Schäden, weil Rettungskräfte verhinderten, dass gefährliche Stoffe in die Kanalisation oder in Flüsse gelangten - beispielsweise mit Ölsperren. Meist blieb es bei einer Verunreinigung des Erdreichs oder befestigter Flächen.
Überwiegend Transportunfälle im Straßenverkehr
Die Mehrzahl der wassergefährdenden Unfälle ereignete sich demnach im Straßenverkehr beim Transport gefährlicher Stoffe. In 168 Fällen gelangten Mineralölprodukte in die Umwelt. Unfälle im Straßenverkehr machen bundesweit etwa zwei Drittel aller erfassten Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen aus, heißt es beim Umweltbundesamt. Zudem wurden in der Landwirtschaft beispielsweise Jauche, Gülle und Silagesickersaft freigesetzt, sogenannte JGS-Stoffe. Insgesamt gelangten 2022 rund 275 Kubikmeter wassergefährdende Stoffe in die Umwelt - der größte Anteil davon waren Gärreste, die aus schadhaften JGS- und Biogasanlagen nach außen drangen.