Ab dem kommenden Jahr soll beim Automobilzulieferer ZF in Friedrichshafen in drei Bereichen Künstliche Intelligenz verstärkt zum Einsatz kommen: In der Softwareentwicklung, in der IT und im Vertrieb. Der Konzern sieht sich beim Thema Künstliche Intelligenz gut aufgestellt und testet auch weitere Anwendungsfelder.
ZF Friedrichshafen testet neue Möglichkeiten der KI
Künstliche Intelligenz ist laut ZF schon lange ein Teil des Unternehmens. Etwa wenn Windräder auf dem Meer automatisch melden, wann eine Wartung ansteht. Nun allerdings steht die sogenannte generative Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt, zu der auch das bekannte Programm ChatGPT zählt. Das Besondere: Sie schafft Neues, produziert beispielsweise Bilder, Videos oder Texte. Diese KI soll im nächsten Jahr beim Autozulieferer verstärkt zum Einsatz kommen.
So soll die künstliche Intelligenz etwa Entwicklern helfen, Software schneller und einfacher zu programmieren und im Vertrieb E-Mail-Verläufe schnell zusammenfassen und Antwortvorschläge schreiben. Auch ein Chatbot bei IT-Problemen soll weiter verbessert werden. Darüber hinaus testet der Autozulieferer bereits, wo diese Art der KI ebenfalls eingesetzt werden kann. ZF arbeitet dafür mit verschiedenen Partnern zusammen, wie Microsoft, Aleph Alpha und Mistral.
KI als Helfer nicht als menschlicher Ersatz
Das Unternehmen möchte damit nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Arbeit von Mitarbeitern erleichtern. Ein Test im kleinen Rahmen habe das Potential bereits aufgezeigt, sagt René Deist, Digitalisierungschef bei ZF. Bei der Softwareentwicklung sei durch die Unterstützung der KI eine messbare Zeitersparnis festgestellt worden.
Doch Deist betont, Künstliche Intelligenz stelle eine große Unterstützungsleistung dar, nicht den Ersatz für menschliches Arbeiten und Denken. Die Arbeit der KI sei als Vorschlag zu betrachten, die der Mensch kontrollieren muss - auch, um die Qualität sicherzustellen.
ZF blickt auch unter ethischen Aspekten auf KI
Sorgen und Ängste, die mit der Künstlichen Intelligenz einhergehen, sind dem Konzern bewusst. ZF versucht deshalb, das Thema umfassend zu betrachten und hat einen Ethikrat gegründet. Er diskutiert und wägt ab, in welchen Bereichen und wofür, Künstliche Intelligenz eingesetzt werden soll.