Der diesjährige Lotto-Museumspreis geht an das Zeppelin Museum in Friedrichshafen und an das Bauernhausmuseum in Wolfegg (Kreis Ravensburg). Mit einer Mischung aus Kunst, Technik und regionaler Kulturgeschichte hätten die beiden Museen in diesem Jahr überzeugt, heißt es in der Begründung der Jury.
Zeppelin Museum gewinnt Hauptpreis
Die weltweit größte Sammlung zur Geschichte der Luftfahrt parallel zu einer Kunstsammlung vom Mittelalter bis zur Neuzeit – damit hat das Zeppelin Museum gepunktet und erhält den mit 30.000 Euro dotierten Hauptpreis. Gewürdigt wird auch, dass parallel immer wieder Wechselausstellungen zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen stattfinden, wie etwa zu Rohstoffabbau oder zu Gaming. Das Museumsteam freue sich wahnsinnig über die Auszeichnung, sagt Direktorin Claudia Emmert.
Besondere Würdigung für Forschung zu NS-Raubkunst
Preiswürdig seien außerdem auch die Nachforschungen zu Raubkunst aus der NS-Zeit. Das Zeppelin Museum zeigt in einer Dauerausstellung, woher die Kunstwerke stammen und sucht die ursprünglichen Besitzer.
So etwa auch am Beispiel von einem Werk des Malers Otto Dix. Dicke rote, pinke und weiße Pinselstriche leuchten von der Leinwand: Zu sehen ist ein Blumenstrauß, gemalt von Dix. Doch das Bild hängt nicht an der Wand im Zeppelin Museum – es hängt von der Decke, also wortwörtlich in der Luft. Das soll zeigen: Es ist noch nicht abschließend geklärt, wie genau dieses Gemälde aus dem Besitz eines jüdischen Rechtsanwalts seinen Weg ins Museum nach Friedrichshafen fand.
Belohnt wird auch die Nachhaltigkeit im Museum. Strom und Wasser sparen sei mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, bei Firmenfeiern werde auch mal auf Fleisch verzichtet. Und in den Ausstellungen soll so wenig Müll wie möglich produziert werden, erzählt Direktorin Claudia Emmert. Wie genau das funktionieren kann, habe sich das Team zuletzt bei den Wechselausstellungen zu Rohstoffabbau und zu Gaming überlegt.
Gesamtkonzept des Zeppelin Museums wird ausgezeichnet
Die Mischung aus Geschichte und Moderne im Zeppelin Museum hat die Museumspreis-Jury genau unter die Lupe genommen. Die Kombination aus Dauer- und Wechselausstellungen - auch digital auf der Homepage - habe sie überzeugt. Auch für das Museumsteam selbst sei diese Mischung immer wieder eine schöne Aufgabe, sagt Claudia Emmert.
Bauernhausmuseum für Inklusion ausgezeichnet
Das Bauernhausmuseum Wolfegg erhält den diesjährigen extra-Preis dotiert mit 15.000 Euro für ein Konzept, das die Teilhabe von Menschen mit Handicap im Museum ermöglicht. Sowohl auf der Webseite, in Ausstellungen und auf einem inklusiven Museums-Spielplatz werde dies ermöglicht.