Ein Dinner wie auf der Hindenburg im Zeppelin Museum Friedrichshafen

Speisen wie auf der Hindenburg

Zeppelin Museum Friedrichshafen entführt zu kulinarischer Zeitreise

Stand

Einmal im Jahr können Gäste im Zeppelin Museum Friedrichshafen eine kulinarische Zeitreise machen. Dann können sie speisen wie vor fast 90 Jahren in einem Zeppelin.

Die Halle im Zeppelin Museum Friedrichshafen wirkt wie ein Abflughangar. An der Decke thront die Hindenburg als 33 Meter lange begehbare Teilrekonstruktion. Darunter spielt ein Musikerduo Musik aus den 1920er und 1930er-Jahren. Es ist ein besonderer Abend im Zeppelin Museum in Friedrichshafen. Einmal im Jahr können Gäste erleben, wie die Passagierinnen und Passagiere früher in einem Zeppelin gespeist haben.

Gäste werfen sich für das Zeppelin-Dinner in Schale

Für den besonderen Anlass haben sich gleich mehrere Gäste im Stil der damaligen Zeit gekleidet: etwa mit einem feinkarierten Reisekostüm für die Dame oder wie Andreas Dragone aus Schaffhausen als Pilot im dunklen Anzug samt Schirmmütze. Für ihn spiegelt der Zeppelin die goldene Zeit des Reisens wieder.

Damals war nicht so ein Stress mit dem Reisen verbunden, sondern die Reise war das Ziel.

Luftschiff Hindenburg bot Essen für den Hochgenuss

Drei Gänge erwarten die Gäste an diesem Abend, die es schon vor fast 90 Jahren an Bord des Zeppelins gegeben hat: eine schottische Gemüsegerstensuppe, gefolgt von einem Kalbsrahmbraten und zum Dessert ein Zitronenauflauf. Essen spielte damals eine wichtige Rolle, sagt die Archivleiterin im Museum, Barbara Waibel. Für den verwöhnten Gaumen sei alles dabei gewesen. Neben dreigängigen Menüs seien etwa auch frische Brötchen und Kuchen gebacken worden. Kein Wunder - schließlich zählten die Gäste der Hindenburg zur gesellschaftlichen Oberschicht. Neben Geschäftsleuten waren etwa Schriftsteller, Diplomaten, bekannte Schauspieler und Musiker sowie Journalisten an Bord. Ein Ticket für eine Reise nach New York kostete damals 1.000 Reichsmark. Dies habe sieben Monatslöhnen eines Facharbeiters entsprochen, so Barbara Waibel.

Dinner im Zeppelin Museum in Friedrichshafen
Die Gemüsegerstensuppe gab es auf der Hindenburg 1936 bei einer Südamerikareise.

Küchenteam in Friedrichshafen wirft Blick in die Vergangenheit

Während die Gäste an den runden Tischen unter der grauen Hülle der Zeppelin-Rekonstruktion Platz nehmen, füllt Peter Rothe, Eigentümer vom Restaurant im Zeppelin Museum, gemeinsam mit seinem Team die Suppenteller auf. Auch für sie ist das Wochenende eine spannende Zeitreise, erzählt er.

Es war sehr eng, sehr heiß und man durfte vor allem nichts vergessen, denn dort oben gab es keinen Nachschub.

Hindenburg war Luxus-Liner der Lüfte

Die Hindenburg eröffnete 1936 den Transatlantikverkehr nach Nordamerika. Gut zwei Tage dauerte die Reise von Frankfurt nach New York. Das Luftschiff war mit ihren Kabinen und verschiedenen Aufenthaltsräumen ein Hotel in der Luft. Luxus, aber auch Abenteuer vereinten sich auf dem Zeppelinflug. Die Hindenburg bot Platz für mehrere dutzend Passagiere und Flug zwischen 300 und 500 Metern über dem Boden. Doch nach gut einem Jahr kam es bereits zum folgenschweren Absturz bei Lakehurst in der Nähe von New York. Mehr als 30 Menschen kamen damals ums Leben.

Ein Dinner wie auf der Hindenburg im Zeppelin Museum Friedrichshafen
Im Modell nicht zu erkennen: Die Hindenburg war rund 245 Meter lang.

Zeitreise im Zeppelin Museum geht weiter

Auch beim Zeppelin-Dinner in Friedrichshafen wird dieser Teil der Geschichte nicht ausgespart. Der Fokus aber gilt an diesem Abend dem Essen und mit dem zeigen sich die Gäste zufrieden. So ist auch Andreas Dragone aus Schaffhausen glücklich. Er war schon mehrmals beim Zeppelin-Dinner und ist auch dieses Mal vom Restaurantteam und der Organisation überzeugt.

Und auch wenn das Dinner erst wieder in einem Jahr ansteht, begibt sich das Museum schon bald wieder auf eine schmackhafte Zeitreise. Ende Februar werden so verschiedene Cocktails serviert, mit denen vor fast 90 Jahren im Zeppelin angestoßen wurde.

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