Bezahlbare Wohnungen sind am Bodensee und in Oberschwaben rar. Das macht auch sozialen Einrichtungen zu schaffen, denn sie benötigen bezahlbaren Wohnraum für ihre Beschäftigten. Vor allem Kräfte aus dem Ausland und junge Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, seien darauf angewiesen, heißt es beispielsweise von der Stiftung Liebenau aus Meckenbeuren (Bodenseekreis). Die Stiftung hat deshalb ein ehemaliges Hotel gekauft, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort unterzubringen.
Hotel bietet Platz für 30 Beschäftigte
In der Pflege oder bei der Betreuung von Menschen mit Behinderung werde jede helfende Hand gebraucht, heißt es von der Stiftung Liebenau. Viele Arbeitskräfte aus dem Ausland oder Bundesfreiwilligendienstleistende hätten sich für eine Anstellung bei dem Sozialunternehmen interessiert, dann aber abgesagt, weil das Wohnen in Oberschwaben und am Bodensee zu teuer sei. Die Stiftung hat deshalb ein Hotel in Friedrichshafen gekauft, das zum Jahreswechsel geschlossen wurde - als Wohnraum für bis zu 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Ausland und von Freiwilligendiensten.
St. Elisabeth-Stiftung mietet Zimmer an
Auch die St. Elisabeth-Stiftung aus Bad Waldsee (Kreis Ravensburg) ist selbst aktiv geworden. Sie hat in ganz Oberschwaben rund 30 Zimmer angemietet - als Ergebnis einer Umfrage unter Mitarbeitern. Für die neuen Kolleginnen und Kollegen spendeten die Beschäftigten auch Möbel. Die Suche nach bezahlbaren Wohnungen aber laufe weiter, so ein Sprecher. Bezahlbarer Wohnraum für Pflegekräfte sei deutschlandweit ein Thema, um das sich die Politik noch stärker kümmern müsse.
Auch ÖPNV macht Pflegekräften Probleme
Etwas ändern müsse sich auch beim Öffentlichen Personennahverkehr. Gerade Arbeitskräfte aus dem Ausland sowie junge Menschen, die etwa ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, hätten oft kein Auto. Dann sei es schwer für sie, per Bus und Bahn zur Arbeitsstelle zu kommen. Die Stiftung sei in vielen kleinen Orten Oberschwabens mit Angeboten vertreten, entsprechende Verbindungen fehlten. Dies ist der St. Elisabeth-Stiftung zufolge insbesondere abends und nachts ein Problem, wenn Beschäftigte zur Nachtschicht wollen. Man suche daher zusammen mit den betroffenen Landkreisen nach Lösungen. Sie sind für die Ausgestaltung des ÖPNV verantwortlich.