Der Wasserstand des Bodensees sinkt weiter - Einschränkungen für den Schiffsverkehr sowie Badeverbote wurden teils aufgehoben. Das Abkochgebot für Trinkwasser gilt aber weiterhin im östlichen Bodenseekreis und Teilen des Landkreises Ravensburg. Der Pegelstand in Konstanz lag am Mittwoch bei rund 4,86 Metern und damit nur noch wenige Zentimeter über der Hochwassermeldemarke. Zwischenzeitlich hatte der Bodenseepegel dort fast 5,10 Meter erreicht.
Badeverbote vielerorts aufgehoben
Vollgelaufene Keller, übergelaufene Gullideckel und Regenüberlaufbecken: Die Wassermassen der vergangenen Woche hatten dazu geführt, dass allerlei Dreck in die Gewässer in der Region gelangt ist. Das Gesundheitsamt im Bodenseekreis hatte den Gemeinden daraufhin empfohlen, ein Badeverbot auszusprechen.
In Immenstaad, Langenargen, Hagnau sowie dem Landkreis Konstanz wurde das Verbot nun aufgehoben. Auch an den meisten Badestellen im Stadtgebiet Friedrichshafen darf wieder im Bodensee gebadet werden, teilte die Stadt mit. Die Gemeinde Eriskirch geht nach eigenen Angaben jedoch davon aus, dass das Baden und Schwimmen bis voraussichtlich Ende Juni dort nicht gestattet ist.
Für Meersburg und Uhldingen-Mühlhofen hingegen gilt laut dem Gesundheitsamt aber noch eine dringende Empfehlung nicht im See zu baden.
Abkochgebot für Trinkwasser gilt weiterhin in einigen Gemeinden
In Teilen des Landkreises Ravensburg und im östlichen Bodenseekreis muss das Trinkwasser nach wie vor abgekocht werden, so das Landratsamt Bodenseekreis auf seiner Webseite. Man sei dabei, das Problem zu lösen, doch für eine Freigabe müssten die Proben erst mehrere Tage hintereinander frei von Verunreinigungen sein. Grund für das Abkochgebot sei das Hochwasser der vergangenen Wochen.
Landratsamt bittet, Schäden zu melden
Außerdem bittet das Landratsamt Grundstückbesitzer, die Hochwasserschäden am Gewässer oder Uferabbrüche bemerken, sich an die jeweilige Gemeinde zu wenden und nicht selbst tätig zu werden. Die Gemeinden seien dafür zuständig und würden sich mit der Wasserbehörde abstimmen. Selbstständig durchgeführte Arbeiten am Ufer und im Gewässer seien in vielen Fällen verboten und würden ohne fachliche Anleitung oft nicht korrekt ausgeführt werden. Das könne zu noch größeren Schäden führen, heißt es in einer Mitteilung.
Schweiz verringert Gefahrenstufe am Untersee
Vergangenen Dienstag hatte die Schweiz die höchste Gefahrenstufe 5 für den Untersee verhängt. Nun gilt dort die Gefahrenstufe 4, für den Bodensee gilt aktuell die Gefahrenstufe 3.
Seit Montag steuert die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein wieder die Häfen in Kreuzlingen, Konstanz und Gottlieben an. Wegen des hohen Bodensee- und Rheinpegels war die Verbindung etwas mehr als eine Woche ausgesetzt gewesen. Die Brückensperrung in Diessenhofen am Schweizer Untersee bleibt wegen des hohen Wasserstands im Rhein jedoch weiter bestehen, teilte das Unternehmen mit.