Eine Berufsfischerin hält auf dem Bodensee einen Felchen in der Hand.

Steigende Temperaturen durch Klimawandel

Bodensee wird immer wärmer: Felchenbestand gefährdet

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Martin Hattenberger
SWR-Redakteur Martin Hattenberger Autor Bild

Wärmer werdendes Wasser im Bodensee hat Auswirkungen auf den Felchenbestand. Das haben Forschende der Uni Konstanz herausgefunden. Die Fische sind schon als Larven bedroht.

Das Wasser des Bodensees wird wärmer - eine Folge des Klimawandels. Der Temperaturanstieg bedroht den Felchenbestand, denn die Fischlarven sterben vermehrt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Konstanz.

Die Forscherinnen und Forscher der Uni haben gemeinsam mit der Fischereiforschungsstelle in Langenargen (Bodenseekreis) untersucht, wie sich verschiedene Wassertemperaturen auf Eier und Larven der Blaufelchen auswirken. Dabei stellten sie fest, dass mehr Felchenlarven sterben, wenn die Wassertemperatur zu hoch ist.

Zu warmes Bodenseewasser: Felchen schlüpfen zu früh

Wenn das Wasser wärmer wird, schlüpfen die Felchenlarven früher - also schon Ende Januar und nicht erst im Februar, heißt es in der Studie. Dann finden sie aber noch nicht genügend Nahrung. Auch die Eier bekommen laut den Forschern Schwierigkeiten, weil sie bei wärmerem Wasser von mehr feindlichen Mikroorganismen befallen werden.

Felchenlarven könnten größer gezüchtet werden

Schon heute liege die Temperatur im tiefen Wasser des Bodensees bei Werten, die für die Larven gefährlich werden, so die Wissenschaftler. Auch im Flachwasser sei es inzwischen rund einen Grad wärmer als üblich.

Diese Werte wurden ursprünglich erst für das Jahr 2040 prognostiziert.

Der Mensch könne den Felchen helfen, indem Larven auf eine Größe gezüchtet werden, ab der sie die erhöhten Risiken selbst überstehen, heißt es in der Studie.

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