Während des großen Formel-1-Saison-Auftakts in Miami sind in Köln Schüler und Schülerinnen aus ganz Deutschland bei der Schüler-Formel-1-Meisterschaft an den Start gegangen. Für das Team "evolut1on" vom Karl-Maybach-Gymnasiums (KMG) aus Friedrichshafen wurde es ein großer Erfolg - sie haben den begehrten Pokal gewonnen. Nun dürfen sie im Herbst an der Schüler-Formel-1-Weltmeisterschaft teilnehmen.
Der Mini-Bolide für die Schüler-Meisterschaften darf nicht länger als 21 Zentimeter und nicht breiter als 8,5 Zentimeter sein. Auf der 20 Meter langen Wertungs-Piste wird er mit einer einfachen Haushalts-Gaspatrone angetrieben.
Team "evolut1on" investiert viele Arbeitsstunden in seinen Rennwagen
Die fünf jungen Tüftler vom Karl-Maybach-Gymnasium aus Friedrichshafen haben ihren 55 Gramm leichten Rennwagen im Pulverdruckverfahren herstellen lassen - über eine Sponsorenfirma aus Markdorf, die sie selbst gewinnen mussten. 1.700 Arbeitsstunden stecken in dem Flitzer, erzählt Team-Manager Benaja Fleckhammer. Vor sieben Jahren hat das Projekt Schüler-Formel-1 am KMG mit einer zweistündigen Schüler-AG pro Woche begonnen. Doch dem jetzigen Team "evolut1on" reichte das nicht. Jede freie Minute tüfteln sie an dem Rennwagen, obwohl einige von ihnen gerade in den Abiturprüfungen stecken.
Konstrukteur Timo Brendle findet immer wieder Optimierungsmöglichkeiten am Wagen: "Kein Auto ist perfekt", sagt das Technik-Genie. Wertungs-Punkte sammelt das Team aber nicht nur mit der Konstruktion. Auch das ausgefeilte Marketing-Konzept und die Präsentation zählen. Für Marketing und Sponsorenwerbung ist Owen Francis-Henrichsen zuständig. Die Gestaltung des Messestandes liegt in der Hand von Adrian Haupt. Ums Grafik-Design kümmert sich Sebastian Strauss. Alles zusammen zählt für die Endbewertung.
Große Formel 1 soll Tüftlergeist der Schüler wecken
Die Schüler-Formel-1 wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie Industriesponsoren ins Leben gerufen. Dabei soll die Faszination der großen Formel 1 genutzt werden, um die Jugend zum Tüfteln und Lernen anzuregen. Sie sollen selbst Produkte entwickeln und neue Technologien erfinden: Die jungen Tüftler als die Formel-1-Macher von Morgen.
Dass die fünf Jungs vom Karl-Maybach-Gymnasium aus Friedrichshafen bei den Deutschen Meisterschaften gegen die zehn Besten gewonnen haben, hat sie dann doch überwältigt. "Ich fasse es nicht, jetzt kommt die Weltmeisterschaft. Wir gehen international!", freut sich Owen Francis-Henrichsen. Nun ist das Team vom Bodensee ganz vorne mit dabei.