Im Landkreis Konstanz liegen zwei Eisenbahnstrecken, die derzeit nur selten genutzt werden: die Etzwiler Bahn von Singen Richtung Rielasingen und die Ablachtalbahn von Stockach nach Mengen (Kreis Konstanz). Der Förderverein Ablachtalbahn und der Verein zur Erhaltung der Etzwiler Bahn haben am Samstag eine Sonderfahrt veranstaltet, mit der sie auf das Potenzial der Strecke aufmerksam wollten.
Rund 100 Menschen nahmen an Sonderfahrt teil
Laut den Veranstaltern beteiligten sich neben Dutzenden Ausflüglern auch verschiedene Vertreter aus der Politik an der Fahrt zwischen Rielasingen und Mühlingen-Zoznegg (Kreis Konstanz). Darunter beispielsweise die Bundestagsabgeordneten Andreas Jung (CDU) und Matthias Gastel (Grüne) sowie der Singener Oberbürgermeister Bernd Häusler (CDU).
Neue Ablachtalbahn könnte 2030 in Betrieb gehen
Eine Reaktivierung der Ablachtalbahn zwischen Stockach und Mengen für den regulären Fahrgastverkehr würde sich lohnen. Zu diesem Ergebnis kam vergangenes Jahr eine Machbarkeitsstudie. Sie wurde von der Stadt Meßkirch, der Gemeinde Sauldorf und dem Förderverein Ablachtalbahn in Auftrag gegeben. Ein stündlicher Nahverkehr auf der Strecke der Ablachtalbahn zwischen Stockach (Kreis Konstanz), Meßkirch und Mengen (Kreis Sigmaringen) habe gute Chancen, heißt es in der Untersuchung. Laut Gutachten übersteige der Nutzen die Kosten. Derzeit fahren auf der Strecke nur Güterzüge und im Sommer sonntags Sonderzüge.
Zwischen Stockach und Mengen Künftig stündlich Züge auf der Ablachtalbahn?
Nahverkehrszüge auf der Strecke zwischen Stockach (Kreis Konstanz) und Mengen (Kreis Sigmaringen) wären wirtschaftlich sinnvoll. Das sagt eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Ablachtalbahn.
Die neue Ablachtalbahn über Meßkirch nach Mengen könnte laut dem Förderverein Ablachtalbahn bereits 2030 in Betrieb gehen. Damit könne man an die Erfolgsgeschichte der 1996 reaktivierten Seehäsle-Strecke zwischen Stockach und Radolfzell anknüpfen. Dort seien mittlerweile rund 3.500 Fahrgäste pro Tag unterwegs. Das hätte die Prognosen um mehr als das Doppelte übertroffen, heißt es.
Förderverein sieht Verbindung der Ablachtalbahn und Etzwiler Bahn vor
Laut dem Förderverein Ablachtalbahn sei es sinnvoll, die Strecken der Etzwiler Bahn und der Ablachtalbahn zu verknüpfen. Die Fahrgäste könnten dann ohne Umstieg von Singen über Stockach nach Meßkirch fahren.
Gerade während der Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn mit mehrmonatigen Sperrungen gäbe es dann außerdem eine schnelle Verbindung nach Ulm.