Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und anhaltende Schnee- und Schneeregenschauer setzen den brütenden Störchen in Oberschwaben zu. Am Wochenende waren einzelne Nester vorübergehend zugeschneit.
Auf der Webcam der Stadt Isny im Allgäu (Kreis Ravensburg) ist das Nest auf dem Blaserturm zu sehen. Die Störche in Isny hätten die letzten Tage den Umständen entsprechend gut überstanden, erklärt Jürgen Tischer vom Team Storchennest Isny. Das liege vor allem daran, dass noch keine Jungen geschlüpft seien.
Erste Jungstörche könnten in den kommenden Tagen schlüpfen
Man rechne jeden Moment damit, dass Jungtiere schlüpfen könnten. Doch auch dann mache das Wetter den kleinen Vögeln nichts aus, so Tischer. Denn sie passen noch gut unter das warme Gefieder der Eltern. Sobald die Tiere aber etwa einen Monat alt sind, geht das nicht mehr. Dann wäre zu viel Kälte und Dauerregen gefährlich für die kleinen Störche.
In Bad Waldsee (ebenfalls Kreis Ravensburg) wechseln sich zwei Störche beim Brüten ab. Am Sonntagmittag, als der Schnee auf dem Nest weitgehend geschmolzen ist, sind deutlich mindestens vier Eier zu erkennen.
Nach Angaben der Storchenbeauftragten für Oberschwaben haben sich die Weißstörche in diesem Frühjahr wegen der frühsommerlichen Temperaturen im März mit dem Bau ihrer Horste beeilt. Ende März hätten in den meisten Nestern bereits Eier gelegen.
Nasskaltes Wetter schadete Jungstörchen in vergangenen Jahren
2019 und 2021 hatte anhaltend nasskaltes Wetter dem Storchennachwuchs in Oberschwaben stark geschadet, viele Jungstörche verendeten. Solange die Störche die Eier wärmen, besteht jedoch keine Gefahr.