Auf dem Freigelände des Federseemuseums in Bad Buchau (Landkreis Biberach) entsteht ab Montag eine Hütte, wie sie in der Steinzeit im Federseegebiet gebaut wurde. Freiwillige bauen die Hütte unter Anleitung des Museumstechnikers Andreas Diehm mit den technischen Möglichkeiten der Zeit vor 5.000 Jahren. Zum Einsatz kommen zum Beispiel Steinbeile. Diese wurden bereits in der Jungsteinzeit benutzt. Sechs Tage Bauzeit sind für den Nachbau der Hütte eingeplant.
Im feuchten Moorboden der UNESCO-Welterbe-Siedlung Alleshausen-Grundwiesen haben sich steinzeitliche Bauhölzer bestens erhalten, heißt es in einer Mitteilung des Federseemuseums. Die Bauhölzer geben detaillierte Aufschlüsse über die Hütten und Bautechniken der Jungsteinzeit. Darum wisse man sehr gut, wie die Steinzeithäuser am Federsee ausgesehen haben.
Die Geschichte der Siedlung Alleshausen-Grundwiesen
1989 wurden in Alleshausen-Grundwiesen am Federsee die Reste eines steinzeitlichen Weihers entdeckt. Zu dieser Zeit wusste man laut Federseemuseum noch nicht, welche große Bedeutung diese für die Kulturgeschichte der Menschheit haben. Erst mit weiteren Ausgrabungen von 1990 bis 1992 sei klar geworden, dass die gut erhaltenen Funde der rund 5.000 Jahre alten Siedlung neue Aufschlüsse über das Leben von damals geben könnten.
Beispielsweise hätten Forschende so die Spezialisierung auf den Anbau von Flachs und technische Innovationen wie frühe Wagenräder nachvollziehen können. Die Fundstelle wurde 2011 durch die UNESCO Teil der Welterbestätte "Prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen".