Gesetzliche Neuregelung ab 2023

Konstanz setzt auf Mehrweggeschirr

Stand
Autor/in
Karin Wehrheim

Ab dem neuen Jahr müssen Betriebe, die Essen und Getränke zum Mitnehmen verkaufen, Mehrweggeschirr anbieten. In Konstanz wird das mit einem Zuschuss für Gastro-Betriebe gefördert.

Bäckereien, Kantinen, Bistros, Cafés und Essenstheken müssen ab dem 1. Januar 2023 Mehrweggeschirr anbieten. Das sieht die neue bundesweite Mehrwegalternativpflicht vor. In Konstanz bieten viele Lokale das bereits seit Längerem freiwillig an. Zudem fördert die Stadt Betriebe, die erst jetzt auf Mehrweg umsteigen, mit 250 Euro. Der Stadtrat hat dafür insgesamt 5.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Viele Konstanzer Lokale setzen bereits auf Mehrweg

Das Konstanzer Café Voglhaus nutzt eigenen Angaben zufolge seit Jahren Pfandgeschirr: Einmachgläser für Mitnahme-Essen und Pfandbecher eines sogenannten Pool-Anbieters, "RECUP". Das laufe problemlos, sagt Geschäftsführer Michael Hertlein. Ohnehin seien das Café und das dazugehörende Kaufhaus Voglhaus ökologisch ausgerichtet. Dass es jetzt bundesweit Pflicht werde, eine Alternative zu Einweggeschirr und -verpackung anzubieten, sei überfällig gewesen.

Spülmobil mit Mehrweggeschirr kann ausgeliehen werden

In der Studierendenstadt Konstanz bieten allein rund 40 Cafés, Bäckereien und Restaurants Mehrwegbecher oder Mehrwegschüsseln von "RECUP" und "REBOWL". Jedes Trinkgefäß kostet einen Euro Pfand, eine Schüssel fünf Euro. Zudem schreibt die Stadt seit 2020 den Einsatz von Mehrweg bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum vor. Dafür bieten die städtischen Entsorgungsbetriebe (EBK) ein Spülmobil zur Ausleihe an. Der Anhänger ist mit zwei Gastro-Spülmaschinen sowie Geschirr und Besteck ausgestattet. Das Spülmobil kann sowohl von Vereinen als auch von Privatpersonen gemietet werden.

Das sieht die neue Mehrwegpflicht im Detail vor:

Laut dem Umweltministerium Baden-Württemberg verursacht jeder Mensch in Deutschland pro Jahr 103 Kilogramm Verpackungsmüll allein im Privatleben.

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