Soll Klimawandel von oben beobachten

Satellit Sentinel-2C vom Bodensee ins All gestartet

Stand
Autor/in
Wolfgang Wanner
SWR-Redakteur und Redaktionsleiter Wolfgang Wanner Autorin Bild
Onlinefassung
Marlene Fuchs
SWR-Redakteurin Marlene Fuchs Autorin Bild

Der nächste Satellit der Sentinel-Reihe ist ins All gestartet. Von oben beobachtet der Sentinel-2C aus Immenstaad (Bodenseekreis) künftig Veränderungen auf der Erde.

Auf dem Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ist Donnerstagfrüh der Satellit Sentinel-2C ins All gestartet. Er wurde im Auftrag der europäischen Weltraumorganisation ESA am Airbus-Standort in Immenstaad am Bodensee gebaut. Sentinel-2C gehört, wie alle bisherigen Sentinel-Satelliten auch, zum Kopernikus-Programm und soll Veränderungen auf der Erdoberfläche beobachten.

Pünktlich um 3:50 Uhr (MESZ) hob die Vega-Rakete ab. Es war ihre 100. und letzte Mission, heißt es von der ESA. Es sei alles nach Plan verlaufen. Etwa eine Stunde später sei der Satellit im All abgesetzt worden.

Die Vega-Rakete mit Sentinel-2C an Bord startet in der Nacht auf den 5. September 2024.
Die Vega-Rakete mit Sentinel-2C an Bord startete in der Nacht auf den 5. September.

Sentinel-2C beobachtet Wasser und Erde von oben

Aus 800 Kilometern Höhe soll Sentinel-2C zukünftig Daten zum Klimawandel liefern. Mit seinen Bildern lasse sich beispielsweise erkennen, wenn sich die Vegetation ändert, so die ESA. Alle fünf Tage soll Sentinel-2C zusammen mit anderen Satelliten seiner Reihe Bilder von der kompletten Erd- und Wasseroberfläche liefern. Der neue Satellit ersetzt Sentinel-2A aus dem Jahr 2015 und kreist gemeinsam mit Sentinel-2B um die Erde.

Satellit Sentinel-6 beobachtet die Weltmeere

Der Erdbeobachtungssatellit „Sentinel-6 Michael Freilich“ beginnt seine Mission als Teil des europäischen Copernicus Programms der ESA und soll den Meeresspiegel so genau wie nie zuvor messen. Wissenschaftler wollen damit unter anderem bessere Prognosen zum Klimawandel treffen.

Reise vom Bodensee nach Bremen und Südamerika

Ursprünglich sollte die Rakete mit dem Satelliten an Bord bereits am Mittwoch starten. Wegen technischer Probleme mussten die Verantwortlichen den Start aber kurzfristig verschieben.

Der rund eine Tonne schwere Satellit war Anfang Juli auf einem Lastwagen zunächst vom Bodensee nach Bremen und von dort mit dem ersten segelgestützten Frachtschiff nach Südamerika transportiert worden.

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