Erst Ende November nahm der Höri-Mordprozess eine überraschende Wendung: Der Angeklagte führte die Polizei zu einer Leiche. Am Dienstag wird nun die Aussage der Halbschwester des getöteten 51-Jährigen erwartet. Sie hatte mit ihrer Familie kaum noch Kontakt, war aber zur Tatzeit im Juni vor fünf Jahren mit dem angeklagten 49-Jährigen befreundet.
Ein Mord aus Habgier
Beide waren laut Anklage arbeitslos, lebten von Sozialhilfe und brauchten Geld für ihre Drogensucht. Den Ermittlungen zufolge war sie zur Tatzeit mit im Haus in Hemmenhofen auf der Halbinsel Höri. Dort wurde ihr Halbbruder auch getötet. Als Motiv geht die Staatsanwaltschaft von Habgier aus. Wie der Angeklagte war auch sie einige Zeit nach der Tat kurzzeitig ins Visier der Ermittler geraten, aus Mangel an Beweisen aber wieder freigelassen worden. Zur Festnahme des Angeklagten war es erst im vergangenen Sommer in Kleve in Nordrhein-Westfalen gekommen.
Weitere Prozesstage wurden für das kommende Jahr angesetzt. Ein Urteil könnte im Februar fallen.