In einer Sonderausstellung zeigt das Schulmuseum Friedrichshafen, wie sich das Mittelalterbild im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Heute spielen Kinder gerne mit Burgen und Rittern, manchmal mit romantisierten Vorstellungen. Die Ausstellung will den Schülern zeigen, wie groß die Unterschiede für das Leben der Kinder war - je nach Rang und Wohlstand der Eltern.
Ob man als Kind genug zu essen und Spielzeug hatte oder ob man bald schon bei der täglichen Arbeit mithelfen musste, hing im Mittelalter stark von der Familie ab, in die man hineingeboren wurde, das wird in der Ausstellung gezeigt. Bei Ausgrabungen hat man Spielzeug wie Puppen, Murmeln und Kreisel gefunden. Mit Tierknochen von Ziegen und Schafen beispielsweise übten Kinder ihre Geschicklichkeit.
Das Spiel mit den Tierknochen darf von den Besuchern ausprobiert werden und entpuppt sich dabei als gar nicht so einfach. Je nach Form seien die Knochenstücke nicht leicht aufzufangen, sagt Schüler Philipp.
Die Kindersterblichkeit im Mittelalter war hoch, die heutige Medizin gab es noch nicht. Zur Genesung wurde unter anderem Magie eingesetzt. Das Schulmuseum zeigt eine sogenannte Fraisenkette, eine mit Amuletten bestückte Kette, aus dem Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg.
Amulette sollten Krankheiten abhalten oder heilen
Die Amulettkette wurde Kindern umgehängt, zur Abwehr von bösen Kräften. Die Kinder hätten es damals nicht so gut gehabt wie heute, sagte eine Schülerin, die die Ausstellung besucht.
Ob das Leben im Mittelalter romantisch, magisch oder düster war? Das Schulmuseum stellt das Thema aus Sicht der Kinder dar.
Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag, sowie an gesetzlichen Feiertagen von 14 bis 17 Uhr.