Mehrere Hundert Gelb- und Rotwangenschildkröten bringen das Öko-Gleichgewicht am Bodensee durcheinander. Die in der Bodenseeregion nicht heimischen Tiere wurden nach Angaben der Behörden in Ufernähe im Naturschutzgebiet Schleienlöchern bei Hard im österreichischen Bundesland Vorarlberg ausgesetzt. Sie stammen mutmaßlich aus Terrarien von Amphibien-Liebhabern.
Aktuell würden sie sich so schnell vermehren, dass sie eine Bedrohung für das Öko-Gleichgewicht am Bodensee darstellten, vor allem für den Bestand der heimischen Sumpfschildkröte. Entsprechend diskutiert die Vorarlberger Landesregierung jetzt Lösungswege, um den Bestand der Tiere wieder zurückzudrängen.
Invasive Schildkröten-Arten im Bodensee: Tötung oder Auffangstation
Dabei werden aktuell zwei Möglichkeiten in Erwägung gezogen: Man könnte die fremden Schildkrötenarten fangen und töten. Oder, so die Landesregierung weiter, man errichte eine Auffangstation. Dafür würden allerdings pro Tag und Tier Kosten von zwölf Euro anfallen.
Gegenüber dem ORF betonte Elisabeth Ritter, Leiterin der Fachberatung "inatura" in Dornbirn, dass die Schildkröten eine hohe Lebenserwartung hätten und zudem Träger von Salmonellen seien. "Schildkröten selbst erkranken daran nicht, allerdings kann es bei Kontakt mit Menschen zu Infektionen kommen", so Ritter.